„Das willst du nicht wissen", sagte ich und ärgerte mich über mich selbst. „Ich kann nichts versprechen, das ich eventuell nicht halten kann", gab ich zurück. Wenn unser Handeln schief ging würde das Land vermutlich den Bach runtergehen. „Ich werde natürlich, sollte das Unterfangen glücken, alle Projekte die mein Vater angefangen hat beenden und auch sonst alles tun was dem Land Wohlstand und Frieden bringt. Ich mag ein Narr sein, aber ich habe ein Verständnis für das Bedürfnis meines Volkes, meiner Männer und ich würde nur in ihrem Sinne handeln", ich war entschlossen und wenn ich daran dachte was Anubis dem Land antat, spannte sich mein Körper an, meine Hände zu Fäusten geballt bemerkte ich das ich endlich die Kurve bekommen hatte zu handeln wie ein König auch wenn ich mit Worten nicht gut umgehen konnte.

Ich seufzte. Ja, aber du musst es ihm erst einmal sagen. Die Leute müssen wissen, was für Aussichten du ihnen aufzeigst, erklärte ich ihm. Niemand von ihnen kann die Zukunft sehen und erahnen, was du vorhast, deshalb musst du ihnen sagen, was du für sie tun willst, wenn du wieder an der Macht bist, ich kam mir vor wie eine Lehrerin. Ich hatte eine Ahnung, was er getrieben hatte, erzählten sich die Mädchen mehr als genug im Palast und sicherlich kannte jeder Ramses kleine Abenteuer, die er gerne mal nicht so versteckte. Du machst das. Die Gunst der Landwirte ist wichtig. Wenn sie sehen, was ihnen unter dir glückt und was ihnen blüht wenn Anubis an der Macht bleibt, dann haben wir gewonnen. Sie helfen uns.

Ich nickte und schwieg dann, ließ die Katze erneut auf und ablaufen und hoffte einfach das die nächsten Stunden schnell vorüber gehen würden. Ich wusste das noch anstrengende Tage auf mich wareteten und trotzdem hoffte ich das dieser bald vorüber sein würde. Auch wenn ich es nicht zeigte, war ich von den letzten Tagen müde und heute war es nicht besser. Ich fuhr mir seufzend durch die Haare und blickte dann geradeaus. Das sie nicht weiter bezüglich meiner angeblichen Abenteuer nachfragte war mir nur recht. Es war eigentlich nichts dessen ich mich schämen musste allerdings klangen die Geschichten die die Mädchen erzählten doch eher nach mir.

Ich klopfte Ramses auf die Schulter als ich die das Landdorf Nihiga. Wir haben es gleich geschafft, sagte ich zu ihm und strich ihm mitfühlend über den Rücken. Man sah ihm die Müdigkeit an und wie sehr alles an seinen Kräften zerrte. Los reite an die Spitze, sagte ich zu ihm und rückte seine Oberarm. Das Oberhaut wird zum Dorfeingang kommen um dich zu begrüßen, dann musst du direkt mit ihm sprechen, lächelte ich ihn an und sprach ihm Mut zu. Ich kümmere mich um die anderen und werde schauen, dass alle untergebracht werden. Wir hatten die erste Hürde gleich geschafft.

Ich sah bereits die Umrisse als Nafia mich auf das Dorf ansprach, nickte und ließ die Katze schneller laufen um an die Spitze zu kommen. Es dauerte auch nicht lange bis wir den Eingang erreichten. Ich stieg von der Katze ab. „Reite noch einmal die Karawane entlang und sie nach ob alles in Ordnung ist, zur Not kümmere dich um die Bedürfnisse. Ist alles in Ordnung warte auf weitere Anweisungen", gab ich ihr zu verstehen und sah einen alten Mann bereits am Eingang stehen. Tief durchgeatmet schüttelte ich die Müdigkeit ab und ging zu dem Mann und seinen Männern die hinter ihm standen. „Was will der verschollene Prinz in unserem kleinen Dorf? Wir haben genug durchgemacht udn wünschen nicht von irgendeiner Hoheit... ", begann er doch ich unterbrach bevor er weitersprechen konnte. Alte Männer waren stur und er würde sich sobald er alles gesagt hatte rar machen und mich hier stehen lassen. „Ich bin keine Hoheit... Jedenfalls noch nicht, also lasst mich bitte kurz sprechen bevor Ihr voreilige Schlüsse zieht", wies ich ihn an und er verstummte. „Ich bin auch nicht hier um direkt über die Politik oder dergleichen zu sprechen, aber wie Ihr sehen könnt habe ich einige Verletzte und Kranke in meinem Geleit. Die jungen Männer stammen aus den Mienen die meine Wächterin und ich heute befreit haben also benötige ich vorerst einen Platz an dem sie sich kurieren und stärken können", erklärte ich und die Menschen begannen zu Murmeln. Natürlich bin ich auch darauf aus mit Euch über politische Dinge zu sprechen allerdings geht das Wohl der Männer vor und ich wünsche mir einen Platz an dem sie in Sicherheit sind", fuhr ich fort. „Was lässt euch glauben das ihr hier in Sicherheit seid und das ich überhaupt darauf aus bin euch hier in das Dorf zu lassen", fragte er und ich seufzte leise. „Ich werde die gestärkten Männer Wache am Rande des Dorfes halten lassen und nötig auch selbst die Nacht für die Sicherheit des Dorfes sorgen. Außerdem habe ich auch sicher einige Vorschläge natürlich politischer Natur, die Eurem Dorf zu Gute kommen", er schien trotz seines Misstrauen ein wenig neugierig und nickte. Ich hatte ihn vielleicht noch nicht auf meiner Seite aber wir hatten erst einmal einen Platz zu ruhen.

Ich nickte ihm zu und ging seiner Anweisung nach, vergewisserte mich, dass es jeder geschafft hatte, ehe ich von der Katze stieg. Ramses sprach mit dem alten Oberhaupt, der sicherlich kaum ein Ohr für schöne Worte hatte. Zu viel Leid hatte er miterlebt und das in kurzer Zeit durch Anubis. Nun stand Ramses vor ihm, sicherlich stellte er fragen. Ich hoffte dass Ramses es meistern würde, aber zuerst wurden wir ins Dorf hineingelassen, sodass wir die Kranken und Verletzten in Unterkünften brachten. Andere Frauen kamen zu mir und halfen direkt die Verwundeten zu versorgen, sogar eine Heilerin gab es hier. Sie wies alle an, was zu tun war und scheuchte die Leute herum, wie es sich für eine Frau gehörte, die die Leitung eines Haus voller Kranke und verletzte übernommen hatte. Nachdem ich den letzten gebracht hatte, ging ich raus und wartete auf neue Anweisungen.

Sobald Nafia die Katze verlassen hatte ließ ich sie verschwinden und unterhielt mich nur noch kurz mit dem Oberhaupt der mir erklärte wo wir die Verletzten unterbringen konnten. Einige Frauen erklärten sich bereit uns zu unterstützen und halfen Nafia dabei die Menschen in die Häuser zu bringen, während ich und ein paar noch fitte Männer die Kamele und Pferde versorgten und das Gepäck verstauten. Natürlich kostete es einiges an Zeit und nachdem ich nach dem größten Teil der Männer gesehen hatte ging ich zu dem Gebäude in dem die schwerer Verletzten waren. Nafia stand dort und schien zu warten. „Geh dich jetzt ausruhen und vielleicht solltest du vorher noch mit deinem Vater sprechen. Ich habe bereits ein paar Wachposten eingeteilt, die ein Lager an der Grenze des Dorfes aufschlagen und sich dort abwechseln. Ich gehe noch kurz nach ihnen sehen und komme dann nach", erklärte ich ihr. Sie hatte ihren Vater lange nicht gesehen und so sollte sie sich mit ihm beschäftigen, wo sie doch auch nach dem Wiedersehen nicht mit ihm sprechen konnte.

Ich sah Ramses kommen und lächelte ihn erschöpft an. hast du seine Gunst gewinnen können? meine Arme um ihn gelegt, drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen und strich ihm durch die Haare bis meine Hand an seiner Wange liegen blieb. Du machst das sehr gut. Sei bei den Männern und zeige ihnen, dass sie sich auf dich verlassen können. Ich werde nach meinem Vater sehen und ihn von unserem Plan unterrichten, erklärte ich dann Ramses, der meinte ich solle mich ausruhen und dann mit einem Vater sprechen. Ihn loslassend machte ich mich auf den Weg zu ihm. Er sprach gerade mit zwei seiner Soldaten, die die erste Wache übernehmen wollten. Sie beluden sich mit Sachen, die sie brauchen würden und nahmen ein Kamel mit, damit sie schneller agieren konnten. Sobald sie weg waren und ich allein mit meinem Vater, fiel ich ihm um den Hals und er schlang seine Arme um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Keine Ahnung, wie lange wir so dastanden, aber es war mir auch egal. Mein Vater hielt mich schütztend in seinen Armen und ich war kurz davor zu weinen, einfach so. Nur um mich nach all der Zeit besser zu fühlen, was ich dann auch tat. Beruhigend strich er mir über den Rücken, ehe ich begann alles zu erzählen, von der Flucht, wo wir uns versteckten und wie wir nach und nach die Informationen zusammengetragen hatten. Meinen Plänen und wie Ramses begann Entscheidungen zu treffen, ebenso wie wir planten das Reich wieder in seine Händen fallen zu lassen. Wie immer hörte mein Vater erst zu und ließ die Informationen sacken, ehe er sich dazu äußern würde.

„Er hat uns hereingelassen. Die politischen Gespräche werde ich morgen führen. Ersteinmal sollen sich alle ausruhen", erklärte ich und erwiderte den nur kurzen Kuss. „Ich sorge mich um die Männer und handle nur so wie ich es für richtig erhalte, das hat keinen großen anderen Grund", zuckte ich mit den Schultern und ging als sie zu ihrem Vater aufbrach noch einmal zum Rand des Dorfes. Im Schatten des Eingangs hatten sie ein Feuer entfacht und ich setzte mich einen Augenblick zu ihnen um mich zu unterhalten. Auch ein paar Männer meines Lehrmeisters kamen hinzu und ich wusste nicht wie lange ich hier saß aber die Stimmung war sehr ausgelassen. Alle waren froh befreit worden zu sein und versprachen mich nicht zu enttäuschen. „Sollte euer körperlicher Zustand nicht ausreichen um aufzupassen, weckt mich"" erklärte ich noch und wünschte ihnen eine gute Nacht ehe ich zurück ging. Ich war müde und wurde wenn ich daran dachte das Nafia ihren Vater gefunden hatte ein wenig wehmütig. Ich war kein Mamasöhnchen dennoch vemeisste ich die zwei und gerade meinen Vater, der mir an der Seite stand. Zusätzlich war ich wirklich müde. Ich hatte heute meine Kräfte ziemlich ausgereizt.

Mein Vater sagte nichts zu dem Plan, den ich und Ramses hatten. Ich verabschiedete mich zur Nacht und ging dann zu meinen Platz an dem ich Schlafen würde und legte mich in der Scheune auf das Stroh, über den man ein Tuch ausgebreitet hatte. Er sagte dazu nichts, aber er war wohl auch kein Fan von dem Plan. Sicherlich wünschte sich ein Vater etwas anderes für seine Tochter, aber er sah auch keine andere Möglichkeit dem Handeln von Anubis einhalt zu bieten, deshalb äußerte er sich nicht dazu. Erschöpft drehte ich mich auf die Seite und schloss meine Augen. Bald würde alles vorbei sein, nur noch die letzten Sachen schaffen.

Unser Lager war in einer Scheune und ich betrat diese leise. Die meisten schienen zu schlafen, was man ihnen im anbetracht ihrer geleisteten Arbeit und der letzten Zeit die sie hatten schuften musste, nicht übel nehmen konnte. Ich war immer noch beunruhigt. Nafia's Vater hatte nichts gegen mich und akzeptierte mich als Nachfolger, allerdings glaubte ich nicht das er mich für ausreichend gut für sie hielt. Ich stellte mich an eines der Fenster und durchdachte alles noch einmal. Auch wenn ich es wollte, sie an meiner Seite haben musste, wusste ich nicht ob es soweit gekommen wäre wenn wir nicht in dieser Situation gewesen wären. Meine Kindheitsfreundin schien nichts dagegen zu haben aber war es wirklich das was sie sich wünschte und für ihr Leben wollte? Ich war ein schwieriger Mensch mit mehr Ecken und Kanten als ich zählen konnte. Es war dazu um mein Platz einzunehmen, aber konnte ich sie wirklich glücklich machen? Ich wusste nicht einmal warum ich mir solche Gedanken darum machte.

Ich hörte wie jemand in die Scheune kam und auch wenn ich fast eingeschlafen war, erhob ich mich leicht und lächelte Ramses an und winkte ihn zu mir. Du musst dich auch etwas erholen, sagte ich zu ihm und ließ ihm keine andere Wahl als zu mir zu kommen, denn sonst würde ich ihn zu mir zerren. Er brauchte Ruhe und musste sich sammeln, denn die nächsten Tage würden nicht weniger leicht für ihn werden. Es war nur eine Frage der Zeit bis Anubis erfuhr, was wir in der Mine angestellt hatten.

Auf Nafia's Stimme hin drehte ich mein Gesicht zu ihr und nickte. Ich kannte sie zur genüge und wusste sie würde mich zur Not ins Bett zerren. Ich ging zu ihr, legte mich neben sie und drehte mich auf die Seite um meinen Kopf an ihr oberes Brustbein zu schmiegen. „Macht es dir etwas aus mich nur ein Weilchen zu halten", meine Stimme war müde und ich nuschelte eher als das ich klar sprach. Mir war bewusst das ich in ihrer Gegenwart Schwäche zeigen konnte, doch war mir diese Verletzlichkeit auch ein wenig unangenehm und seit ich das Gefühl bekam das ich anders für sie fühlte als zuvor hatte ich das Gefühl bei ihr in solchen Situationen zum Kleinkind zu mutieren. Ich wollte gerade einfach ihre Wärme spüren und mich geborgen fühlen. Ich wollte gerade einfach entspannen und meine Batterien wieder aufladen.

Mich wieder zurückgelegt, legte ich meine Arme um ihn, kurz nachdem er seine Bitte aussprach. Natürlich macht mir das nichts aus, sagte ich zu ihm und drückte ihn an mich. Machmal wollte man einfach in den Arm genommen werden. so wie ich gerade brauchte, so brauchte es nun Ramses. Er hatte heute schon großes geleistet und damit war ich wirklich stolz auf ihn. Während ich ihm über den Rücken streichelte, nickte ich langsam ein, ehe ich tief und fest einschlief.

Ich drückte ihr kurz meine Lippen auf ihre Haut und genoss ihre Wärme. Mit ihrer Geste spürte ich die immer noch bestehende Müdigkeit und wie sie mit ihren Streicheleinheiten mich so langsam übermannte. Ich selbst legte meinen Arm um sich und meine Lider wurden mit jedem Augenblick schwerer ehe ich einschlief.