Das weiß ich und morgen wirst du es wieder unter Beweis stellen können, sagte ich zu ihm und lehnte mich an den Tisch, als er sich an die Arbeitsplatte gelehnt. Meine Hände abgestützt, lächelte ich ihn an. Aufpassen, dass es nicht überkocht und immer wieder umrühren, schmunzelte ich. ...Und warten, fügte ich in Gedanken hinzu, war dies doch nicht gerade seine Stärke. Für ihn wurden vermutlich die Schnellgerichte erfunden, aber so würde er sich ungesund ernähren und das würde ich nicht zulassen. Du wirst noch einer werden. Zumindest einer der eine Hühnersuppe kochen kann, gluckste ich, spürte seinen Blick auf mir, war meine Aufmerksamkeit auch darin geschult worden. Betrachtete ich ihn genauso, sah er doch wirklich gut aus und stand im Punkto aussehen seinen Bruder in keinsterweise nach. Bevor ich mit seinem Bruder etwas angefangen hatte, hatte ich heimlich für ihn geschwärmt, aber wie es eben kam, verlief vieles anders.

Insgeheim freute ich mich auf das Training, hatte ich mich in letzter Zeit doch viel zu oft zurück gezogen und meine Lust auf einen Kampf war mir nach den Geschehnissen doch deutlich vergangen. Allerdings brauchte ich die Bewegung, mein Körper hielt sich nicht alleine fit. Kurz in den Topf gesehen aus dme es mittlerweile dampfte legte ich den Kopf ein wenig schief. Ich wusste jetzt schon das Kochen sicher nicht mein Ding war. „Kochen wird nie eines meiner Hobbies", erwiderte ich und schmunzelte als sie mich nicht weniger musterte. Ich hatte nie ein sexuelles Interesse an ihr. Sie war eine Freundin mehr nicht. Eine gute Freundin dazu kümmerte sie sich sehr pflichtbewusst um ihre Aufgabe. Ich hatte nie ein Problem damit gehabt das ihr Weg sie in das Bett meines Bruders geführt hatte und zweifelte auch dann nie an ihrer Auffassungsgabe. „Hast du Anubis wirklich geliebt? ", fragte ich, hatte ich mir eigentlich nie einen Kopf darum gemacht wie es ihr damit ging wie alles gelaufen war.

Ich schmunzelte, als er meinte, dass Kochen niemals sein Hobby werden würde, aber damit hatte ich bereits gerechnet. Allerdings musste ich ihm auch zugestehen, dass er es versuchte und sich wirklich Mühe gab. Immerhin hätte er auch den verwöhnten Prinzen mimen können, wobei ich ihn diesen Zahn gleich direkt gezogen hätte. Ja, ich hab ihm geliebt, doch frage ich mich, ob es diese wahrhaftige Liebe sein soll, die alles übersteht, wenn ich ihm das nicht verzeihen kann, was er getan hat... Unsere Liebschaft driftete bereits davor leicht auseinander, aber den Abbruch fand sie, als ich ihm offen die Gefolgschaft verneint und mich in aller Öffentlichkeit zu seinem Bruder bekannte. Das konnte man wohl als schlussmachen werten.

Die Suppe gerührt hörte ich ihr zu und dachte kurz darüber nach. „Wäre es die wahrhaftige Liebe gewesen hättest du dich nicht auf meine Seite gestellt. Liebt man jemanden von ganzen Herzen so tut man doch alles dafür, geht sogar durch die Hölle und über Leichen oder nicht? ", überlegte ich laut. Ich slebst hatte eine solche Liebe nie erfahren, hatte bekanntschaften, kleinere Liebschaften, kann aber nicht behaupten je eine davon wirklich geliebt zu haben. „Wie sich das wohl anfühlt?", fragte ich mich doch eher selbst wenn auch laut.

Dann habe ich ihn geliebt, mehr als eine Liebschaft und doch nicht ausreichend um meine Klinge zu erheben und dir die Kehle durchzuschneiden, fasste ich seine Aussage zusammen. Es schien mir eh ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, einen von ihnen zu töten, wohnten sie doch beide in meinem Herzen. ich glaube sie fühlte sich großartig an, lächelte ich auf seinen laut ausgesprochenen Gedanken. Jemand zu sein, der einem anderen so wichtig ist, dass er den Regeln, der Moral und allem Trotzt? klingt doch eher wie ein Märchen. Ich setzte mich auf den Stuhl und überschlug meine Beine. Warst du schon mal verliebt?

Das tut mir für dich leid aber ich bin nicht unglücklich darüber", war sie ein doch wichtiger Teil in meinem Leben den ich nicht mehr missen wollen würde. „Ich kann es mir nur schwer vorstellen", erwiderte ich. Wie sollte man sich etwas vorstellen können was man nie auch nur im Ansatz erlebt hatte. Natürlich hatte ich meine Eltern geliebt, liebe mein Volk und vermutlich auch noch meinen Bruder, aber sprachen wir hier von einer Liebe die meine Vorstellungskraft überstieg. „Nein, war ich nicht", antwortete ich. „Deswegen interessiert es mich ja", wendete ich mich an sie. „Wie fühlt sich verliebt sein an. Ich meine in Büchern wird es beschrieben, aber so von deiner Warte aus. Wie fühlt man sich wenn man verliebt ist? ", fragte ich meinte sie ja das sie damals in meinen Bruder verliebt war.

Ich glaubte ihm sofort, dass er nicht traurig darüber war, dass ich mich für seinen Schutz und meinen Eid entschieden hatte. Dich interessiert die Liebe?, fragte ich dann doch neugierig nach und begann den Tisch mit zwei Suppenschüsseln zu decken und besteck. Nun ja du bist gerne in der Nähe von der Person. Es gibt etwas einzigartiges an ihr, dass du die ganze Zeit anstarren könntest. Man hat Schmetterlinge im Bauch und wenn man bei dieser Person ist, dann fühlt man sich nur großartig und alle anderen sind dir egal. Sie ist der Anker, der dich in der Welt hält. Zumindest stellte ich mir das vor, aber wenn ich so davon sprach... hatte ich so für Annubis gefühlt?

„Eigentlich bin ich in einem Alter in dem ich gebunden sein und Kinder haben sollte, also ja es interessiert mich", erklärte ich, wusste ich das es eher üblich war das Ehen arrangiert wurden aber das war in meinem Falle nicht mehr möglich. „Hört sich eher an als würde man krank werden und das subtile denken schaltet sich völlig aus", überlegte ich. Wer fühlte sich denn bitte freiwillig so? „Vielleicht heirate ich einfach dich sobald ich wieder auf dem Thron sitze", fuhr ich mit meinen Überlegungen fort. Es war einfach mit ihr wir verstanden uns und sie war alles andere als unattraktiv.

Ich weiß, ich hatte auch schon ein paar Bilder von potenziellen Frauen für dich gesehen, die man dir beim nächsten Fest vorführen wollte, schmunzelte ich und wusste ich doch schon, dass eine nach der anderen ihn in die Flucht geschlagen hatte. Ein bisschen ist es auch wie eine Krankheit, stimmte ich ihm zu und ging zum Herd, damit ich nachschauen konnte, was die Suppe machte. Ohne mich zu lieben, willst du die Ehe mit mir und Kinder zeugen?, fragte ich ihn und schmunzelte. Auf so eine Idee kam nur er.

„Diese ganzen Prinzessinnen sind mir persönlich zuwider", sagte ich ehrlich waren die meisten einfach nur anstrengend oder hatten einen Stock im Hintern. „Was spricht dagegen? ", zuckte ich mit den Schultern. „Wir verstehen uns, du führst dich manchmal schon auf wie eine Ehefrau und du bist nicht so anstrengend. Man kann auch mal Spaß mit dir haben", das entsprach der Wahrheit. „Vielleicht verliebst du dich ja mit der Zeit dann in mich", lachte ich leise und sah wie sie nach dem Essen sah.

Sie haben Manieren, meinst du wohl, gluckste ich und schmeckte die Suppe mit den wenigen Gewürzen, die wir hatten ab. Ja, das konnte durchgehen. Den Topflappen genommen, trug ich den Topf vom Herd weg und stellte ihn auf den Tisch. Wir verstehen uns, da gebe ich dir recht, aber für eine Ehe brauch man doch etwas mehr, als ein High Five. Ich verteilte das Essen auf die Teller und setzte mich hin. Oh, ich hab schon mal für dich geschwärmt, aber da warst du noch jünger, niedlicher und nicht so ein sturer Esel., kicherte ich.

„Die hab ich auch.... Manchmal", erklärte ich und sah ihr beim Würzen zu. „Warum denn nicht, entspannter geht es doch wohl nicht", hörte sich das für mich wirklich gut an. Den Topf zum Tisch getragen folgte ich ihr zu diesem und setzte mich hin. „Ach wirklich? ", hatte ich davon keine Ahnung. „Warum hast du mir das nicht gesagt, nimmst doch sonst kein Blatt vor den Mund... Und was heißt hier niedlicher. Ich bin eine Augenweide durch und durch", lachte ich und füllte die Teller.

Es ist schon einige Jahre her, kicherte ich und setzte mich ebenfalls hin, als er mir meinen Teller füllte. Kurz bedanke ich mich. Weil ich mich nicht getraut habe es dir zu sagen, sagen wir es mal so... du hast manchmal nicht die charmanteste Art, wenn es darum geht. Schon alleine, dass er sich das von mir erklären lassen musste, sprach ja wohl bände. Ich wollte dich damals immer mal fragen, ob wir nicht mal etwas zu zweit unternehmen wollen, aber es hat sich nie ergeben und ja, dann kam eh alles anders.

„Was heißt hier nicht charmant? Ich bin einfach ehrlich", zuckte ich kit den Schultern und schmunzelte als sie meinte sie hätte sich nicht getraut. „Unter zu zweit was unternehmen stelle ich mir sicher was anderes vor als du", grinste ich ein wenig schelmisch und begann nun mit dem Essen, bevor es noch kalt wurde. „Ich kann mir auch nicht vorstellen das du es lange mit mir ausgehalten hättest", wir waren dazu bestimmt Freunde zu sein, sonst wäre sie sicher nicht bei meinem Bruder gelandet. Die Suppe schmeckte wirklich gut bedachte man was wir hier zur Verfügung hatten.

Damals hättest du mich damit abgeschreckt, aber heute entlockst du mir damit nur ein müdes Lächeln, schüttelte ich den Kopf. Er hatte manchmal ein Ego... ich seufzte und begann meine Suppe ebenfalls zu Essen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, halte ich es jetzt schon seit Monaten mit dir aus und das auf engsten Raum, erinnerte ich ihn daran, dass er mir hin und wieder... öfters auf die Nerven ging, dennoch lebten wir hier in der Pampa. Meine Suppe weiter löffelnd leckte ich mir über die Lippen. Ist jetzt auch egal, was damals war. Es gibt wichtigere Sachen.