„Dann wollen wir mal", gab ich das Zeichen und die Karawane setzte sich in Bewegung. Wir würden eine Weile brauchen und ich hoffte das Anubis mit samt seinen Anhängern dann verschwunden war. Meine Worte waren keine Lüge gewesen, ich empfand immer noch Bruderliebe für ihn, aber eine Weile wollte ich sein Gesicht dennoch nicht sehen. Alles was ich wollte war nun die Männer und Frauen sehen die mir treu ergeben waren, wie sie aßen, tranken und tanzten. Ich wollte ein wenig Glück in den Palast und natürlich in das Land zurückbringen. Mir war bewusst das dies erst der Anfang war, aber es war immerhin einer und nach der ganzen Zeit war uns doch wirklich ein bisschen Glück vergönnt

Die Kamel schoben sich durch den Wüstensand und ich war froh gerade nicht laufen zu müssen. ich war wirklich erschöpft vom Kampf und die Ruhe auf dem Kamel half mir mich wieder zu sammeln. Ich sah immer wieder zu Ramses, der an der Spitze ritt. Mein Vater auf seiner anderen Seite, um für den Schutz zu sorgen, sollten man uns angreifen, doch würde dieser Angriff sicherlich ausbleiben. Maria lief neben mir her und beschwerte sich kein einziges Mal, schien sie gar Stolz zu sein mein Kamel führen zu dürfen und ich beschloss ihr meine alten Gemächer zu geben, wenn wir daheim waren. Ich würde zu Ramses ziehen in sein Gemach und da brauchte ich mein altes nicht mehr.

Ich blieb still, während die Kamele in ihrem stetigen Gang durch den Sand zogen. Ich hatte kein wirkliches Gefühl für die Zeit aber ich glaubte das wir gegen späten Nachmittag zuhause ankommen würden. Mit viel Glück hatten Nafia und ich noch Zeit uns wenigstens ein bisschen auszuruhen. Ich nahm den Wasserschlauch und nahm ein paar Schlucke ehe ich diesen wieterreichte und Nafia diesen anbot. „Willst du was essen? ", ich erinnerte mich das wir etwas eingepackt hatten als wir zu den Tempeln aufgebrochen waren und seit dem Frühstück hatte sie nichts mehr zu sich genommen udn ich wollte nicht das sie noch von ihrem Kamel fiel.

ich nahm den Wasserschlauch entgegen und trank einen Schluck davon, ehe ich ihn an Ramses wieder gab. Wir essen gemeinsam zu Hause, entschied ich mich und lächelte ihn gleichzeitig an. Die Kamele hatten so einen angenehmen trott, aber er tat gut und ich konnte mich etwas ausruhen. ich will zu Hause essen mit dir, entschied ich noch einmal und würde da auch nicht mit mir reden lassen. In der Ferne konnte ich die ersten Anzeichen der Stadt erkennen und atmete erleichtert aus.

Sie nahm mir den Schlauch ab und entschied Zuhause gemeinsam mit mir essen zu wollen. Ich erwiderte das Lächeln und sah wieder nach vorne. Die ersten Schatten der Stadtmauern waren zu erkennen und ich konnte nicht ändern das mein Herz einen kleinen Sprung machte. Zwar waren wir vor kurzem hier gewesen, doch gab es mir jetzt ein ganz anderes Gefühl. Ich musste nicht mehr heimlich durch die Stadt schleichen, mich nicht mehr verstecken sondern konnte meinem Volk offen entgegen treten. Dazu hatte ich eine wunderschöne Frau die mich liebte wie ich war und die ich ebenso verehrte. All das machte mcub gerade wirklich glücklich.

Die Mauern der Stadt kamen näher und ich lächelte Glücklich. Gleich waren wir zu Hause und dann würde unser Leben endlich wieder etwas Ruhe finden. Die Kamel schritten voran und bald kamen die Tore, die offen standen, sodass wir ungehindert passieren konnten. Ich sah die Leute auf den Straßen, wie sie zu uns sahen und einige anfingen zu klatschen und zu Jubeln, als sie Ramses sahen. Von überall strömten die Leute heran und bildete eine Schneise, durch die wir hindurchgingen. Einige Frauen und Kinder lösten sich aus der Menge, liefen zu den Soldaten und fielen ihnen um den Hals.

Die Tore passiert trotteten die Kamele durch die Straße und ich sah wie die Menschen eine Schneise zum Palast bildeten, klatschen und jubelten, als hätten sie lange auf den Tag gewartet. Ich lächelte und winkte, sah dabei zu wie die Soldaten von ihren Frauen und Kindern umarmt wurden, die so lange auf sie gewartet hatten. Die Begrüßung war emotional und ich kam nicht umhin noch einmal an Anubis Worte zu denken. Ich wusste nicht was er vor hatte, ob er etwas vorhatte und der Wunsch mein Land zu schützen wurde nur noch größer. Ein paar Frauen kurz vor dem Palast ließen es sich nicht nehmen zu Nafia zu laufen um ihr zur Begrüßung ein paar Blumen zu reichen ehe wir dann auch schon anhielten. Ich stieg von dem Kamel und hätte mich am liebsten ausgiebig gestreckt, allerdings wollte ich noch haltung bewahren, bis wir im Inneren waren. Ich trat an Nafia's Seite und wollte es mir nicht nehmen lassen ihr persönlich vom Kamel zu helfen, alleine schon weil es kein gutes Bild machte wenn sie sich der Dienerschaft wieder verweigern würde.

Aus den Augenwinkeln sah ich Ramses, wie er seinem Volk zuwinkte und ich lächelte. Er war glücklich und ich war es ebenso. Am Palast angekommen sah ich Frauen mit Blumen auf mich zukommen. Im Kopf ging ich die Etikette durch und würde sie alle Dankend annehmen, bevor ich wieder vom Kamel sprang, war Ramses da und half mir herunter. Eine Röte legte sich auf meine Wangen. Danke, murmelte ich ihn zu. Hatte ich das schon wieder ganz vergessen. Die Frauen kamen zu mir und ich nahm dankend die Blumen an, bis cih einen großen Strauß in den Händen hatte. Maria wich nicht von meiner Seite, als wollte sie diesen Frauen demonstrieren, wer meine erste Angestellt war. Was machen wir jetzt?, fragte ich Ramses und betrachtete die Blumen, die herrlich dufteten.

Es kam gar nicht so oft vor das sie rot wurde doch das Bild war einfach zu niedlich und ich schmunzelte als sie sich von mir runterhelfen ließ. „Ich zeige dir jetzt dein neues Zimmer. Normalerweise würden allerhand Begrüßungen anstehen, allerdings wird man in diesem Zustand davon absehen. Wir haben gekämpft, sind verletzt und die Zeit über viel getan. Die öffentliche Zurschaustellung des Königspaares wird morgen stattfinden, genauso wie die Bekanntgaben und Begrüßungen. Heute Abend werden wir ausschließlich mit dem Rat und den Soldaten Kontakt haben und die Begrüßung verschieben wir bis zum Essen", wir waren nicht unter normalen Umständen hierhergekommen, weshalb es selbst für solche Fälle ein Ausnahmeprotokoll gab. Uns würde das auch keiner übel nehmen allerdings musste ich mich morgen in der Früh direkt an die Arbeit machen.

Ich kannte diese Abläufe allesamt, dennoch kam ich nicht drum herum, mich fehl am Platz zu fühlen. Ich werde mich tadellos verhalten und dir eine gute Frau sein, lächelte ich Ramses an, als ich die Stimme meiner Mutter hörte, die meine Namen rief. Ohne auf die Etikette zu achten, drückte ich Ramses die Blumen in die Hand raffte den viel zu großen Mantel und lief meiner Mutter entgegen. Wir schlossen uns in die Arme und ich drückte sie so sehr an mich, dass ich fast weinte. Ich hatte meine Mutter wieder und mir war es egal, ob das jetzt zur Etikette passte oder nicht. ich hab dich so vermisst Mama, weinte ich und sie drückte mich wieder. Ich dich auch meine Kleine. Sieh dich an, was für eine Frau du geworden bist und... wieder lagen wir uns in den Armen, während das halbe Volk zusah und dann der erste anfing zu klatschen.

„Sei einfach Nafia, vielleicht etwas vornehmer, aber ändere dich nicht", den einen oder anderen Patzer im Palast konnte man ihr schon verzeihen. Sie brauchte sich nicht verändern, schließlich hatte ich mich in die Frau verliebt die sie war. Die Etikette war im nächsten Moment schon wieder vergessen, drückte sie mir die Blumen in die Hand und stürzte auf ihre Mutter zu, die sich vor den Toren des Palastes versammelt hatten. Ich schüttelte amüsiert den Kopf, gab Maria die Blumen und folgte ihr, während die Beiden sich beinahe weinend in den Armen lagen. „Ich weiß, daß ihr euch viel zu erzählen habt, aber lasst uns doch erst einmal reingehen. Dann könnt ihr als Familie auch zusammen ein wenig Zeit verbringen bevor die Festlichkeiten beginnen", erklärte ich lächelnd, freute ich mich für sie.

Ich nickte und meine Mutter ebenso, als ich mich dann auch schon von der Dienerschaft reinführen ließ. Ich sehe dich in unseren Gemächern?, fragte ich Ramses, als man mich weiter schob und die ersten angelaufen kamen. Ich sollte Baden, dann hatte man den Baier für meine Haare gerufen, den Arzt und sogar eine Hebamme, falls ich bald schwanger sein könnte. Und zig Frauen wirbelten um mich herum, wollten mir alle etwas sagen, sodass mir der Kopf fast schwirrte. Maria und meine Mutter waren bei meiner Seite und halfen mir bei der Meute, ehe ich schon im Badezimmer stand.

- Ramses Palast

„Später ja", nickte ich und folgte der aufgescheuchten Menge in den Palast. Auch wenn ich mich ausruhen wollte und gesagt hatte morgen würde die offizielle Herrschaft beginnen, so hatte ich noch ein paar Dinge mit dem Rat zu klären, das nicht aufgeschoben werden konnte. Anweisungen die nicht auf sich warten ließen und die sofort umgesetzt werden mussten.

->Ramses Palast