Wir kamen gut voran und wir passten auf, wohin wir traten. Was genau hast du vor Marco?, wollte Vista wissen und stieg mir nach. Inzwischen ging uns der Schnee bis zu den Knien und wir kamen zu Fuß nur schlecht voran. Wenn ich das Ausmaß erkennen kann, dann können wir die Schneemassen vielleicht umlenken, erklärte ich ihm und zeigte in Richtung Westen. Der Berg mündet fast im Meer und so können wir es umlenken ohne Wald, Tier und Menschen zu gefährden. Zumindest war das mein Plan, aber dafür müssten wir es achtsam abtragen und Vista mit seinen Schwertern war mir da eine große Hilfe, denn es kaum einen Schwertmeister wie ihn.

Auf dem Weg erklärte mir Jozu kurz was Marco vorhatte, warnte mich aber auch gleichzeitig in der Stadt zu bleiben und keine halsbrecherischen Aktionen zu starten. Scheinbar kannte er meine Gedanken und ich nickte, sah als wir ankamen noch einmal zum Berg. Seufzend schüttelte ich den Kopf und machte mich wie der Rest der Division daran die Menschen aus ihren Häusern zu holen. Ein Waisenhaus war darunter. Die Kinder waren verängstigt, angesichts der Situation völlig verständlich und Jozu's Aussehen machte es nicht wirklich besser als er mit ernster Miene sprach. Ich schmunzelte, verwandelte mich und begann als Hund mit den kleinsten der Kinder zu kommunizieren, was Gott sei Dank den gewünschten Effekt hatte und sie sich recht schnell beruhigten, ehe die Mitarbeiter begannen die Kinder richtig aufzustellen, damit wir los konnten. „Bleib bei ihnen", , richtete der Hühne sein Wort an mich und ich nickte. Draußen war es immer noch kalt und ich sah kurz über meine Schulter, ehe ich an der Seite der Kinder in Richtung Hafen tapste. Ich hatte ein wirklich ungutes Gefühl und spürte wie meine Unruhe zunehmend wuchs.

Wir stiegen weiterhin Bergauf und machte uns auf den Weg, je Steiler es wurde desto schwerer wurde das vorankommen. Ich kann kaum etwas sehen, meinte Vista, dessen Bart schon ganz weiß war und schneeverhangen. Mir ging es kaum noch besser. Meine Kleidung war fast vollständig vom Schnee bedeckt und ich sah hoch, erkannte man nicht wirklich etwas. Alles wirkte wie ein weißer Nebel, der durch tausenden von Schneeflocken die durch die Luft peitschten verursacht wurden. Es wird immer schlimmer, stimmte ich ihm zu und schirmte meine Augen ab.

Hier unten war es schon stürmisch und ich mochte mir gar nicht vorstellen wie es da oben aussah. Ich hatte die Kinder und Betreuer dieser an den Ort gebracht den wir geplant hatten und kehrte direkt wieder um, damit ich weiter helfen konnte. Mein Blick ging unruhig durch die Straßen und huschte immer wieder zu dem Berg, dessen Spitze aufgrund der Wetterlage nicht mehr zu sehen war. „Das sind die letzten", ich sah zu Jozu hoch und nickte, als er mit zwei weiteren Familien in meine Richtung kam. „Wir gehen zurück zum Schiff, hörst du Kyra", ich hatte meinen Körper immer noch der verschneiten Landschaft zugewandt und etwas in mir wollte nicht gehen. Ich machte mir wirklich Sorgen um die Beiden Männer. „Kyra! ",, ich zuckte zusammen, winselte und ließ den Kopf hängen, ehe ich mich umdrehte und Jozu langsam folgte. „Du solltest den Beiden vertrauen", Im Gehen nahm ich meine menschliche Gestalt an und blickte auf dne großen Rücken vor mir. „Ich vertraue den Beiden nur dem Wetter nicht. Es ist nicht ungefährlich sich in die Berge zu wagen wenn ein solcher Sturm tobt", stellte ich richtig. „Gut, wenn du das weißt, denk in Zukunft daran wie du dich jetzt fühlst, wenn du drauf und dran bist was Dummes oder Unüberlegtes anzustellen", ich nickte und schwieg, als wir an der Moby Dick zurück kamen.

Ein Ruck ging durch den Berg und ich sah erschrocken nach oben. Was war das Marco?, wollte Vista wissen und ich biss die Zähne zusammen, als eine Herde Bergziegen neben mir landete. Sie waren aus dem Gebirge geflohen und hatten vermutlich etwas ausgelöst. Die ersten Brocken krachten herunter, als ich zurücksprang und meine Arme blaues Feuer fingen. Vista zog seine Schwerter und sie leuchteten unter seinem Haki auf. Er durchschnitt die großen Brocken udn versuchte das Tempo aus der herunterfallenden Schneemassen zu nehmen, doch es brachte nur gemindert etwas. Die Ziegen rannten vor mir und ich brüllte Vista an. Komm vor mich Die volle Gestalt des Phönix angenommen wuchs ich in die Höhe und mein Körper bildete ein Schild, an dem die Lawine abprallte und nur rechts und links von mir drang sie durch, aber sie schlitterte an dem Dorf vorbei. Eis war das gegensätzliche Element zu mir und die Wucht drückte mich immer weiter nieder, bis sie meinen Phönix überrollte und ich mit Vista unter den Schneemassen begraben wurde. Die Lawine kam nicht mehr weiter und endete gut zehn Meter vor dem Dorf.

Ich war bei dem Schiff angekommen und drehte mich um, als ich Geräusche zu vernehmen glaubte. Einbildung? fragte ich mich, doch mein Mitbewohner knurrte deutlich und es dauerte nicht lange als ich sah, wie sich der Schnee gelöst hatte und dabei war den Fuß des Berges zu erreichen und dann in unsere Richtung rauschte. Mein Herz blieb kurz stehen, ehe es mit ungeheuerlichem Tempo weiterschlug. Marco.... Vista ging es mir als nächstes durch den Kopf. Sie waren noch da oben.. Wie von selbst, ich hatte keine Kontrolle darüber, setzten sich meine Füße in Bewegung, doch bevor ich mich groß entfernen konnte, wurde ich zurück gehalten. Meinen Kopf über die Schulter gedreht, sah ich zu Jozu, der meinen Arm gepackt hatte. Er schien nicht weniger überrascht und überwältigt von den Massen die auf das Dorf zurasten. „Jozu, sie sind noch da oben und", „Es gibt nichts was du gerade tun kannst, stürmst du los, wirst du begraben. Wir müssen uns um die Leute kümmern", unterbrach er mich und schien sich zu fangen. Ich biss mir auf die Unterlippe, immer noch fest in Jozu's Griff und sah zu dem Berg. Ein blaues Licht funkelte kurz auf.und ich glaubte einen Moment den bekannten Phönix zu sehen.Marco? Die Erde begann sich unter uns zu bewegen, die Menschen wurden panisch und ich nicht wirklich weniger. Die Augen zusammengekniffen suchte ich erneut nach dem Licht das Marco's Flammen verursachten, aber ich konnte durch den immer noch fallenden Schnee und die Schneemassen nicht wirklich viel erkennen, hatte den Widerstand aber aufgegeben und machte mich bereit die Menschen zu schützen, wie auch immer das möglich sein sollte. Ein Blick auf das Schiff sah ich Vater der dort stand, scheinbar bereit einzugreifen, aber war das nicht nötig, teilten sich die Massen und schlitterten an dem Ort vorbei.

Die Schneemassen erdrückten mich fast und ich musste viel kraft aufbringen, damit ich wieder frei kam. Mit den Schwingen stieß ich den Schnee weg, der locker eine Tonne wog und ließ mich keuchend zurückfallen. Vista alles in Ordnung?, fragte ich ihn nach Luft schnappend, als er aus dem halb zugefallen Loch zu mir hochkam, zusammen mit den Ziegen, die das Unglück ausgelöst hatten. Sie rannten hüpfend weg und Vista ließ sich neben mir in den Schnee fallen. Ich dachte ich geh drauf, japste er und ich lachte. Ja, ging nochmal gut, aber die Massen sind doch echt heftig. Man konnte Teufelskräfte haben wie man wollte, die Naturgewalten waren dann doch oft auch eine andere Hausnummer. Doch die Kälte zog in meinen Körper und es hatte mich viel Kraft gekostet, alles umzulenken.

Ungeduldig wartete ich das sich die Lage beruhigte und immer noch sah ich starr nach vorne. Die Massen hatten sich nicht von alleine geteilt, das mussten Marco und Vista gewesen sein. Ich tapste von einem Fuß auf den anderen und sah dann zu Vater der mir, kaum das selbst der Sturm etwas nachließ nickend ein Zeichen gab. Ich war nicht die Einzige die loslief, machten sich doch auch alle Anderen Sorgen um Vista und Marco. Ich hatte mich erneut in meine Hundegestalt verwandelt und rannte los. Ihm durfte nichts passiert sein. Alleine der Gedanke daran schnürte mir die Kehle zu und vermutlich hätte ich sogar geheult, wenn ich nicht drauf und dran war meinen Kopf vor lauter Sorge zu verlieren. Wir mussten die Beiden finden. Ich hechtete durch die Straßen, die verschont geblieben waren und erreichte flott den Rand des Dorfes. Mich umgesehen, waren die anderen bereits zu hören, lief ich tapsend voraus, damit sie mich einholten sollte etwas sein. Ich handelte gegen meine Natur, wäre ich sicher sonst einfach drauf losgelaufen. Allerdings waren mir die letzten Tage in Erinnerung und wir sollten uns jetzt auf die Beiden und nicht auf mich konzentrieren müssen. Ich passte auf, das ich nicht in einer Schneewehe versank und hielt meinen Nase auf den Boden. Unruhig wedelte meine Rute und ich setzte meinen Weg mich zick Zack laufend bewegend fort. Ich musste eine Spur finden, sie mussten das heile überstanden haben und ich schwor mir, wenn das alles gut ausging würde ich ihm keinen Sorgen mehr machen. Mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals. Plötzlich zuckten meine Ohren und ich vernahm knirschenden Schnee. Den Kopf aufgerichtet, Sha ich wie mir wilde Ziegen entgegen kamen, was mich erst stutzig machte. Ich ging in die Richtung aus der sie kamen und blieb abrupt stehen als ich zwei Gestalten im Schnee lagen. Ich heulte kurz auf, legte den Kopf in den Nacken um die Anderen auf mich aufmerksam zu machen und rannte dann los.

Ich richtete mich langsam und leise lachend auf, als ich ein Heulen hörte. Sofort sah ich mich um und entdeckte einen mir nur allzu bekannten Husky. Kyra, was machst du denn hier?, wollte ich wissen und schmunzelte. Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich die anderen aus den Divisionen, die auf uns zugerannt kamen. Uns geht es gut, meinte ich und kämpfte mich auf den Schnee hoch. Echt mal ihr Hampelmänner, was glaubt ihr denn?, fragte Vista und nahm die Hand von Jozu an, der in mit einem Ruck hochzog. Mir den Schnee von den Schultern kopfend, ging ich zu Kyra und zog den Hund in meine Arme. Alles in Ordnung bei dir? Ich war stolz auf sie, dass sie sich an die Anweisungen gehalten hatte, wobei es ihr sicherlich auch sehr schwer gefallen ist. Hört zu. Wir haben den halben Wald verschüttet, schaut, ob ihr Tiere findet, die die Lawine erwischt hat, meinte Vista und seine Leute begannen direkt zu suchen. Ich glaube ich habe hier einen Hirsch!, hörte man bald und kaum Später grub einer einen Hasen und Eichhörnchen aus.

Ich stand srocksteif da, während die Anderen zu ihnen eilten und ihnen hochhalfen. Ich war erleichtert. Sie waren wirklich in Ordnung und ich konnte nicht beschreiben was ich gerade wirklich fühlte. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Mein Herz hatte sich noch immer nicht beruhigt nicht einmal als Marco mich ansprach. Ich sah zu Marco als dieser sich durch die Menge gemacht hatte auf mich zukam und mich an sich drückte. Ich schmiegte meinen Hundekörper an seinen, während meine Rute zu wedeln begann. Meinen Kopf rieb ich ein wenig an seinem Hals und verharrte kurz so, durchflutete mich eine angenehme Wärme, ehe ich mich etwas von ihm löste und ihm über das Gesicht leckte. Ich wollte mich nicht verwandeln, alleine weil ich wusste das ich die Tränen dann wirklich nicht zurückhalten konnte. Ich hatte mir die schlimmsten Szenarien ausgemalt, allerdings war alles gut gegangen. Immer noch unruhig tapste ich mit meinen Pfoten und schmiegte meinen Kopf erneut an seine Brust, ehe schon der Befehl ertönte wir sollten die Tiere suchen. Ich sah kurz fragend zu Marco. Er sah ziemlich mitgenommen aus und eigentlich war ich nicht erpicht darauf von seiner Seite zu weichen.

Sie drückte sich an mich und ihr Fell spendete mir eine herrliche Wärme, wobei ich wirklich richtig froh. Ich zitterte immer noch und meine Lippen waren sicherlich blau geforen. Als sie mir über das Gesicht leckte, musste ich lachen und versuchte sie etwas von mir wegzuschieben, war das doch dann etwas befremdlich für mich. Gleichwohl war ich froh, dass ihr nichts passiert war. Ich wollte nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn sie unter den Schneemassen begraben worden wäre. ich strich ihr durch das Fell und sah sie an. Die anderen suchten nach den Tieren und war mit sicher, dass die anderen ihre Arbeit gut machen würden. Das Dorf ist verschont geblieben?, fragte ich und mir wurde bestätigt, dass alles in Ordnung war. Gut, dann werde ich mir trockene Sachen anziehen und ihr sucht weiter, sagte ich zu den anderen und strich Kyra wieder durch das Fell. Zeig mir den Weg zurück zu Moby Dick.

Ich sah ihn kurz entschuldigend an, als ich merkte das die Situation etwas schräg war. Es war mal wieder über mich gekommen und ich zog mich zurück. Er erkundigte sich nach dem Dorf und wies mich an, ihn zurück zur Moby Dick zu führen. Ich nickte und wartete bis er bereit war, ehe ich langsam voraus ging, darauf achtend das er nachkam. Am Rand des Dorfes angekommen, verlangsamte ich meine Schritte und ging neben ihm her, immer ein Auge auf ihm, um zu wissen ob alles in Ordnung war. Ihm durfte schrecklich kalt gewesen sein, was nicht nur seine leicht verfärbten Lippen zeigten sondern auch das zittern das ich spürte als er mich begrüßte. Bei dem Gedanken was hätte passieren können wurde mir immer noch elend und ich glaubte nun zu wissen was immer in Marco vorging. Während ich ein wenig in Gedanken war, erreichten wir den Hafen und ich wartete darauf das er vorging, ehe ich folgte und mich auf dme Deck angekommen zurückverwandelte.

-> Moby Dick

Ich war dankbar, dass Kyra mir den Weg zurück zur Moby Dick zeigte, denn der Schneefall hatte nicht aufgehört und ich wollte nur noch aus meinen Sachen heraus. Wieso verwandelst du dich eigentlich nicht zurück?, wollte ich wissen, aber sie lief neben mir her und scheinbar auf mein Wohl bedacht. Ich fand es süß, waren die Rollen doch sonst eher immer anders herum und ich war derjenige der besorgt war. Wir gingen durch das Dorf und war wirklich froh, dass es nicht zerstört wurde. Die Schneemassen mussten abgetragen werden, aber das konnten wir morgen auch noch machen. Die größte Gefahr war gebannt. Vater nickte mir zu und ging wieder unter Deck, während ich die Rampe hochging. Hinter mir wandelte sich Kyra wieder zurück und ich zog sie jetzt erst einmal richtig in die Arme.

-> Moby Dick