ICh weiß immer nur das, was gut für mich ist, entgegnete ich ihm und schob mir eine Dattel in den Mund, die ich kaute. Er schien langsam wieder bessere Laune zu haben und gab mir neue Anweisungen. Ich wusste nicht, wann ich zu seiner persönlichen Dienerin wurde, aber ich würde ein Teufel tun und das mit ihm heute auszudiskutieren. Es wird alles nach euren Vorstellungen entsprechen. Er erhob sich und ging Richtung Bad, als ich es ihm gleich tat, doch vorher ging ich zu meinen Mädchen. Herrin, was sollen wir tun?, fragte mich eine und ich sah Anubis nach. Richtet das Gemach von Anubis her und so schnell wie möglich. Er will ausspannen. Alkohol und Nascherein und bringt mir mein bestes Kleid zum Tanzen, denn unseren König erzürnt man heute nicht, erklärte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Zudem schickt ein paar Mädchen zu ihm, die ihn reinigen sollen und nehme direkt etwas mehr Wein mit. Sie nickte und verschwanden, während ich mich zurecht machen ging. Hoffentlich würde meine Kurtisanen Anubis ausreichend Freude im Bad bescheren, damit er mehr als Milde gestimmt war. Ich würde sie später angemessen entlohnen für ihre Arbeit. In mein halbfertig Gemach gegangen entkleidete ich mich und ließ mich von meiner Vertrauten schminken, frisieren und zurechtmachen.

Obwohl sie eine Edeldame und keine Dienerin war, schien sie nichts gegen meine Befehle zu haben, sondern schien ein paar Register zu ziehen, damit meine Laune sich hob. Das tat sie, war das Bad bereits vorbereitet und kaum das ich mich entkleidet und ins Wasser gelassen hatte hörte ich wildes Gekicher, ehe ein paar der Kurtisanen von Mystica eintraten. In der Hand Wein und einen Kelch. War meine Laune kurz zuvor noch im Keller, so stieg diese und ich ließ mich von vorne bis hinten verwöhnen, genoss die Hände auf meiner Haut und den Wein, der meine Kehle herunterfloss. Ich seufzte wohlig auf und ließ mir extra Zeit, ehe ich aus dem Bad stieg und mich abtrocknen ließ. Ich war sehr viel entspannter, wobei der Wein natürlich seinen Teil dazu beitrug. Ich weißes Tuch um meine Hüften gewickelt, ging ich in mein Gemach, sah das alle Vorbereitungen getroffen waren und setzte mich in einen großen Stuhl auf dessen Beistelltisch Alkohol und Naschereien standen. Ich lehnte mich zurück, legte mein Fuß auf den Schenkel und wartete darauf das meine Stimmungsaufhellerin kam.

Ich hörte meine Mädchen kichern und sie berichteten mir gleich von dem Bad, leider hatte er nicht so angebissen wie ich es mir erhofft hatte, aber sei es drum. Sehr schön, nehmt euch den Abend heute frei und geht in ein Badehaus. Ihr habt eure Aufgabe gut gemacht. Ich sehe euch dann morgen wieder, entschied ich und hörte wie sie sich freuten. Immer die kleinen Katzen mit Mäuschen füttern, fraßen mir doch meine Mädchen aus den Händen. Allesamt hatte ich sie ausgewählt und aus Lagen geholt, damit sie mir treu waren und es machte sich bezahlt. Die Wachen vor Anubis Gemach ließen mich ein und ich spürte bereits die Blicke auf mir, als ich die Tür hinter mir schloss. Ihr sehr entspannter aus mein König, lächelte ich ihn verzückt an und schloss den Schleier vor meinem Gesicht und ging dazu über den einen oder anderen Vorhang zu schließen, sodass nur noch Kerzenlicht brannte. Musik ertönte aus einer Musik Schnecke und ich begann mich sinnlich im Takt der Musik zu bewegen. Drehte mich in den richten Augenblicken und hob die langen Schleier meines Kleides an, die mehr Bein zeigten, als es üblich war, doch brauchte ich meinen Körper nicht zu verstecken. Der Schmuck klimperte bei jeder Bewegung und meine Hüften kreisten, während meine Hände grazile Figuren formten und ich ihn mit meinen Obsidianleuchtenden Augen ansah.

Meine Blicke auf die Tür geheftet kam Tica dann auch bald. Gut für sie, wartete ich nicht gerne. Der Anblick war absolut nicht von schlechten Eltern und ich freute mich bereits darauf was tun würde. Ich hatte sie noch nie tanzen sehen, aber da sie zugestimmt hatte, sollte sie es auch beherrschen, denn ich ließ mich nicht zum Narren halten. Den Kelch in der Hand nickte ich und erneut bildete sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen. „Du solltest dafür sorgen das es so bleibt", antwortete ich und nahm erneut einen Schluck, als sie damit begann das Zimmer vorzubereiten. Die Musik begann zu spielen und die junge Frau legte mit ihrem Tanz los. Wie nicht anders erwartet, beherrschte sie die Kunst und das wirklich gut zu meiner Überraschung. Ich hielt meine Augen auf sie, verfolgte ihre sinnlichen Bewegungen und leckte mir zufrieden über die Oberlippe. Sie hatte noch nie Kleidung getragen die viel verdeckte, doch jetzt wo ich ihren Körper näher betrachtete musste ich sagen das dieser alles andere als unansehnlich war.

Der Saum meines Kleides flog mit jeder Bewegung hoch und ich endete meine Tanz, als die Musik endete. Haben ich eure Vorstellungen erfüllt?, fragte ich ihn und verneigte mich. Ich war wirklich zufrieden mit meinen Mädchen, Anubis war nicht nur entspannt, sondern schien auch noch gefallen zu haben. Dem Wein sei dank. ich ging zu ihm und füllte seinen Kelch wieder auf, nachdem er ihn leer getrunken hatte. Kann ich noch etwas für euch tun, mein König?, wollte ich wissen und hielt ihm eine Traube vor den Mund. Er wollte verwöhnt werden und das tat ich auch, denn sonst würde es noch anders mit mir enden.

Völlig entspannt leerte ich meinen Kelch und folgte ihren Bewegungen bis die Musik und damit auch ihr Unterhaltungsprogramm ein Ende fand. Bei ihrer Frage legte ich den Kopf leicht schief und grinste mein übliches Grinsen. „Würdest du nicht zu einem höheren Stand angehören, würde ich es mir durch den Kopf gehen lassen und dich zu meiner persönlichen Tänzerin ernennen", komplimentierte ich. „Allerdings verstehe ich nicht warum du dies nicht tust, liegt es dir doch mehr als die Vorhersage", fügte ich an. Ich wäre nicht Anubis gewesen, wenn ich das so im Raum hätte stehen lassen. Sie kam zu mir, füllte meinen Kelch nach und hielt mir eine Traube vor den Mund. „Setz dich und unterhalte mich noch ein bisschen. Ich überlasse es dir wie", ich deutete auf die breite Lehne meines Stuhls und wartete das sie meiner Aufforderung nachkam.

Ich tanze mehr zum Vergnügen, aber die Vorhersagen kommen von meiner Teufelskraft, erklärte ich ihm und nickte, als er mich auffoderte mich zu ihm zu setzen. Die Lehen war wirklich ein undankbarer Platz, konnte ich doch so kaum Abstand zu ihm halten. Selbst wenn ich nicht in meinen Stand wäre, würde ich der Wahrsagung dennoch nachgehen, denn es liegt mir im Blut, lächelte ich ihn an und nahm seinen Kelch ab, damit ich hineinsehen konnte. Der Weg ist weit und hart, Freude und Wut gehen mit euch Hand in Hand. Im Blut werdet ihr nicht finden wonach ihr sucht, sprach ich, während meine Augen leuchteten und ich runzelte die Stirn konnte ich mit dieser Weissagung doch nicht viel mehr anfangen, was mich nur kurz auf die Lippe beißen ließ war, dass mein Schicksal eng mit dem von Anubis verbunden war. Freud und Leid war mir auch genauso bestimmt wie ihm, geschah es oft durch seine Hand. ich gab ihm den Kelch zurück und gewann meine Fassade zurück. Ich wünschte ich könnte euch genaueres sagen, aber ich werde immer mehr für euch in die Zukunft schauen und dann legen ich die Sachen zusammen, damit sie so genau wie möglich ist. Das ich ein Spielball wurde enthielt ich ihm vor, konnte er mich ja schlecht zwingen, zumal ich mich auch gut rausreden konnte.

Ob die Weissagung jetzt in ihrem Blut lag, ließ ich mal dahingestellt und ich runzelte die Stirn. Ich wusste ja nicht was sie unter mich unterhalten verstand, allerdings sprach ich nicht von einer neuen Weissagung die sie mir durch den Kelch an den Kopf warf sondern an etwas das mir Vergnügen bereitete. „Genug der vagen Worte", brummte ich unzufrieden, verstand ich mal wieder kein Wort und erleichterte die Lehne um ihr Gewicht indem ich sie auf meinen Schoß zog. „Du sollst mich unterhalten und nicht mit unsicheren und ungenauen Vorhersagen quälen. Der Tag war lang und Kräftezehrend und ich würde ihn am liebsten vergessen, also sorg dafür das dies geschieht sonst sorge ich dafür das du ihn nie vergisst", ich würde direkt wieder herrisch und brummte vor mich hin, während ich meinen Kelch wieder an meine Lippen führte.

Ob eine Flasche Rum und einen Schlag auf den Kopf half, damit er den Tag vergaß? Der Gedanke war verlockend und dennoch keine Option. ich wollte euch nicht kränken, dachte es würde euch aufheitern, säuselte ich und ließ mich auf seinen Schoss nieder, nachdem er mich darauf zog. Er war so gut wie gar nicht bekleidet, da hatte ich ja noch mehr an. Soll ich noch einmal für euch tanzen? , fragte ich ihn und strich ihm durch sein feuchtes Haare, füllte den Kelch wieder auf und hielt ihn diesmal an seine Lippen, sah ihn mit meinen geschminkten Lippen an. Soll ich euch süßen Hönig bringen lassen?, erkundigte ich mich. Er wollte erheitert werden, aber ich war Wahrsagerin und konnte keine Gedanken lesen.

„Ich wüsste nicht was mich daran aufheitern sollte", brummte ich und schnaubte auf ihre gesäuselten Worte. Ich spürte ihre Finger in meinen Haaren und brummte auf ihre Frage hin, schloss kurz die Augen und überlegte. Sie hatte gezeigt was sie konnte und es war wirklich ansehnlich gewesen, aber sollte sie die gleichen Bewegungen nutzen wurde es schnell langweilig. Den Kelch wieder aufgefüllt, führte sie mir diesen an die Lippen und ich trank ein paar Schlucke. „Wäre ein Anfang", zu was Süßem sagte ich jetzt nicht nein. „Ich hab das Gefühl du weißt nicht recht was du tun sollst. Wie würdest du denn einen Mann in deinem Privatleben aufheitern und beschäftigen damit es ihm besser geht", sie hatte niemanden das wusste ich, allerdings konnte sie ihr hübsches Köpfchen ruhig mal anstrengen. „Solltest du dich erneut für einen Tanz entscheiden, sieh zu das deine Bewegungen anders sind. Wiederholungen langweilen und nerven mich", mahnte ich und spürte wie der Alkohol allmählich seine Wirkung zeigte.

Also fiel tanzen aus, auch wenn ich sicherlich in Zukunft die eine oder andere Tanzeinlage bringen würde. Es hatte ihm Gefallen und ich hatte längst nicht alles gezeigt. Ob ihm die Weissagung mehr zugesagt hätte, wenn er wusste, dass ich ein Bestandteil davon war, wusste ich nicht. Ich behielt dies auch vorerst für mich, denn ich wollte nicht in seine Fänge geraten, sonst würde ich mich von meinem Leben verabschieden können. Ich ließ Honig und süße Früchte bringen, die sofort ein Diener brachte und anständig fort sah, wie ich auf Anubis Schoss hockte. Ich glaube, sie haben gerade das Geheimnis meiner Einsamkeit gelüftet, scherzte ich. Ich war sicherlich kein Pausenclown oder sein Hofnarr und würde mich auch so nicht verhalten. Natürlich konnte ich eine Mann bezirzen bis er zu Wachs in meinen Händen wurde, doch wollte ich es nicht befeuern, was ich gesehen hatte. Ich nahm etwas von dem festen Honig geformt zu einer Praline in meine Hände und schob sie Anubis in den Mund. Ich will euch nicht langweilen, deshalb werde ich gleich Kurtisanen schicken, die euch Freude bereiten, bis ihr diesen Tag vergesst. Vielleicht schaffte ich nun meinen Hintern zu retten, der echt zu nahe an die Sache herankam.

So langsam langweile sie mich wirklich. Ich seufzte und leerte den Kelch, bevor der Diener kam und die gewünschten Sachen brachte. Sie schob mir eine festgeformte Honigpraline in den Mund, die langsam in meinem Mund zerging. Ich behielt meine Augen auf ihrem Gesicht und versuchte sie zu ergründen. „Ich scheine dir zuwider zu sein", damit schob ich sie von mir und stand auf. „Behalte deine Kurtisanen, will ich bezahltes Vergnügen, kann ich meine eigenen nutzen", ich nahm Krug und Kelch und ging zum Fenster, füllte meinen Becher und sah in die dunkler werdende Umgebung. „Du kannst gehen. Mir ist sämtliche Art der Vergnügung vergangen" ich setzte den Kelch an und leerte diesen in einem Zug.

Er schob mich von seinem Schoss und ich sah ihn an. nein, sie sind mir nicht zu wieder. Ihr seit nicht Ramses, erklärte ich ihm, denn davon war keine Rede. Ich achtete nur auf meine Haut. Sie sind mir tausendmal lieber als Ramses, sagte ich unverblümt zu ihm und verneigte mich, damit ich mich zurückziehen konnte. Ihr seit mein König in meinen Augen und aus diesem Grund bin ich hier und ich bin nur eine Untergebene, die nicht an euch heranreicht, verabschiedete ich mich und ging, als die Wachen mir die Tür öffnete. Ich war mit Anubis mitgegangen, dennoch war mein eigenes Wohl an erster Stelle und ich musste in diesem Intrigenspiel auf mich acht geben, denn er würde mich ohne zu zögern über die Klinge springen lassen.

Ich hörte ihre Worte doch waren sie mir gerade egal. „Geh einfach", damit war sie entlassen und hinter ihr schlossen sich wieder die Türen. Ich war allein und mit mir meine Gedanken vom Tag. Dieser verfluchte Ramses. Wut kochte in mir hoch bei den Erinnerung des Kampfes, seiner Worte und der Schmach ihm unterlegen gewesen zu sein und als nächstes flogen Kelch und Krug durch den Raum an die nächstgelegene Wand. Ich machte mir nicht die Mühe leise zu sein und ließ ein paar Möbelstücke auf den Boden folgen um mich abzureagieren. Als nächstes stürmte ich aus dem Zimmer und stapfte den Gang entlang der mich nach draußen führte und in die kühle Dunkelheit die dieses Land zu bieten hatte.

Hinter mir hörte ich wie Anubis den Raum zerlegte und ich war froh nicht mehr anwesend zu sein. Ich ging in meine Gemächer und ließ mich von meinen Dienerinnen entkleiden. Öffnete mein Buch und schrieb meine Prophezeiung zu Anubis auf. Es waren einige. Und sie beschrieben fast sein gesamtes Leben.Mir über die Lippen leckend, fragte ich mich, wie ich da reinschlittern konnte. Vielleicht weil ich ihm die Weissagungen machte? Der richtige Text lautete nämlich: Der Weg ist weit und hart, Freude und Wut gehen mit euch Hand in Hand. Wer Blut leckt, wird nicht den Frieden finden. Die Worte des Weges gesprochen, verlaufen auf den Pfad allein, doch nicht wenn man ist zu zweit. Bei den Worten wurde mir fast schlecht, aber eine ähnliche Weissagung hatte ich bei Ramses gehabt und nur weil er nicht allein war, hatte er den Pfad gefunden und war nun Herrscher. Schwierig. Anubis war jemand der machte seine Sache allein, doch das würde ihn den Kopf kosten, wenn er so weiter machte. Ich würde ihn das sicherlich nicht erklären. Mein Buch geschlossen legte ich mich zur Nachtruhe hin.