„Woher auch, du kennst mich schließlich nicht", erklärte ich und begann den gekneteten Teig zu teilen und zu formen. Solche Aufgaben waren in mich eingeprügelt worden und so war es nicht verwunderlich dass ich backen, kochen und putzen konnte, gehörte dies früher zu meinen täglichen Aufgaben. „Bin ich nicht", antwortete ich und mich störte das sich das Gespräch meiner Person zuwendete. Fertig damit, schob ich das Blech auf dem ich den Teig hatte gelegt in den vorgeheizten Ofen und wartete, begann nun damit Eier aufzuschlagen und Speck zu braten.

Achja, Fragen zu seiner Person waren Tabu. Wie soll ich dich auch kennen lernen, wenn du mir nichts erzählst?, sagte ich zu ihm und trank einen Schluck von meinem Kaffee und sah ihn über den Rand der Tasse mit einem Augenaufschlag an. Seine Handgriffe waren so geschickt und gut. Du hast eine Lehre gemacht?, ratete ich weiter und überschlug meine Beine.

Ich verdrehte die Augen hatte ich ihr doch gesagt das Fragen zu mir tabu waren, allerdings schien sie meine Drohung nicht ernst zu nehmen, riet sie einfach weiter. Ich beschloss das zu ignorieren und belud zwei Teller mit Speck und Ei bevor ich diese auf den Tisch stellte. „Hör auf zu fragen", warnte ich nun zum letzten Mal, ehe ich den Ofen öffnete und die fertigen Brötchen aus diesem holte. Einen weiteren Teller auf dne Tisch gestellt sowie Besteck und eine Tasse Tee die ich mir nebenbei frisch zubereitete, ließ ich die bereits zubereiteten Dinge nicht aus dne Augen. Mochte paranoid in mancher Hinsicht wirken doch hatte ich nach meiner Zeit der Versklavung doch ein gutes Recht darauf.

Ich wusste nicht, was er in seiner Vergangenheit erlebt hatte, aber es war wohl nicht sonderlich schön. Mein Blick glitt zu seinen Handgriffen, die Art und Weise wie er es angerichtet hatte. Die Tasse Tee, alles sah nach einem gelungene Frühstück aus. Du warst ein Dienstbote, rutschte es mir heraus und ich sah in seine Augen, um zu schauen, ob ich recht hatte. Wurdest du mal vergiftet?, fragte ich auch noch, fiel mir doch auf, dass er sein Essen nie aus den Augen ließ. Entweder weil er einmal sehr starken Hunger gelitten hatte, oder weil man ihn versucht hatte zu vergiften.

Ein scharfen Blick in ihre Richtung geworfen reichte es mir langsam. Die Wut die bereits in meinen Adern brodelt unterdrückte ich weitestgehend. Es war wirklich genug. Was interessierte es sie überhaupt. Sie wollte doch nur zur nächsten Insel also warum versuchte sie etwas über mich herauszufinden. Bei dem Wort Dienstbote schnaubte ich. Wenn Dienstbote bedeute vor Strafen des Herren nicht gefreit zu sien, stimmte das in gewisser Hinsicht. Auch den Rest vorbereitet setzte ich mich an den Tisch und begann zu essen. „Nein ich wurde noch nicht vergiftet", brummte ich schließlich noch ehe ich beschloss den Rest der Fragen bestenfalls zu ignorieren auch wenn meine Nervenstränge das sicher nicht lange mitmachen würden.

Ich fragte mich, wann er explodierte, konnte ich doch die Wut unter seine Oberfläche brodeln sehen. Also warst du mein ein Angestellter?, sagte ich zu ihm war keine Antwort auch eine Antwort. Scheinbar waren die Jahre bei diesem Herren nicht gut gewesen, wenn er so allergisch reagierte. Und wieso bewachst du dein Essen, als könnte da jemand dran gehen, ergibt das doch nicht wirklich sinn für mich, sagte ich zu ihm und überschlug die Beine.

„Es reicht jetzt", fuhr ich sie scharf an, würde ich nicht zögern sie über Bord zu werfen, wenn sie nicht endlich damit aufhörte. Ich hatte oft genug gesagt das es reichte und wenn sie nicht den anstand besaß dies zu akzeptieren würde ich meinen gleich auch über Bord werfen. Ich zählte innerlich bis zehn, versuchte runterkommen, aber ihre aufdringliche Art machte mir das alles andere als leicht.

Er war wütend und wollte nicht reden, auch wenn ich noch nicht verstand, was ihm wieder fahren war. Gut, dann gehe ich ans Deck und lass dich mit deinen Sachen alleine, sagte ich zu ihm und stand auf. Machte mich auf den Weg zum Deck und setzte mich dort auf einen sonnigen Platz, damit ich meine Sachen sichten konnte. Auf der nächsten Insel würde ich schauen müssen, dass ich weiter vorankam.

Ich wartete bis sie verschwunden war, nickte bei ihrer Aussage und atmete tief durch als ich alleine war. Mich seufzend zurück gelehnt hoffte ich das dies das einzige Mal war das sie dermaßen nachfragte. In diesen Momenten zeigte sich doch immer wieder wie weit mich meine zweite Persönlichkeit beeinflusste, auch wenn sie nicht wirklich da war, so war sie doch irgendwie präsent. Ich machte mich, nun etwas ruhiger, daran zu frühstücken und trank meinen Tee aus, der mich wieder etwas runterbrachte.

Auf dem Deck sitzend sichtete ich weiter meine Unterlagen und schrieb wieder einen Brief, den ich von einem Raben abholen ließ, nachdem ich ein Jutsu auf ein Papier gelöst hatte. Sie würde die Nachricht sicher ankommen und ich konnte über die ersten Fortschritte berichten.

Nach dem Frühstück begann ich die Kombüse in Schuss zu bringen, räumte auf und machte sauber ehe ich ins Badezimmer ging. Mich meiner Kleidung entledigt, brauchte ich eine kalte Dusche, half dies doch oft mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Ich rief mir in Erinnerung das sie aus einem anderen Reich stammte und sie vermutlich einfach neugierig war, glaubte nun aber auch das sie sicher keine Sklaven hielten von wo sie herkam. Das kalte Wasser das über meinen vernarbten Körper floss war herrlich, ließ mich wieder klar denken und ich seufzte erleichtert.

Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, sah ich dem Raben noch am Horizont zu, wie er in den Wolken verschwand. Dieser Kyouta war mir ein Rätsel und verhielt sich echt sonderbar. Ich wollte mehr über ihn erfahren und dennoch sperrte er sich dagegen. Ich rief mir im Kopf, was ich bereits von ihm wusste. Er verhielt sich echt sonderbar, besonders was das Essen angeht und was seine Vergangenheit anging. In meiner Welt wusste ich, wie ich an Informationen kam, aber hier? Ich hatte keinerlei Verbindungen die ich anzapfen konnte. Ich ging wieder in die Kombüse und holte zuvor meine Tasche aus meiner Kajüte. Eine Schachtel hervor geholt, löste ich das Versieglungsjutsu, damit niemand an den Inhalt kam und zog zwei Schriftrollen heraus, in denen ich einige Informationen über die Welt aufgeschrieben hatte. Irgendwie musste ich ja an etwas herankommen und das ohne in seinen Sachen zu schnüffeln.

Es war ein wenig Zeit vergangen. Mein Verhalten gegenüber Hanna hatte ich nicht verändert, fragte sie nicht nach etwas aus meiner Vergangenheit so verhielt ich mich ruhig, freundlich, höflich und man konnte gut mit mir auskommen. Doch sie war sehr hartnäckig was es anging Informationen zu meiner Person zu sammeln warum auch immer das von Interesse für sie war. Heute waren noch keine Fragen zu Tage gekommen was vermutlich eher an der frühe der Zeit lag. Ich stand gerade an Deck und spürte wie die kühle Morgenluft meine Lunge füllte. Es war wirklich neblig und so richtig hell werden wollte es scheinbar auch nicht. Der Kurs stimmte allerdings wie ich feststellen durften auch wenn ich ein flaues Gefühl im Magen hatte.

ich hatte nicht wirklich etwas über ihn heraus gefunden, aber ich wusste, wo ich anfangen konnte zu suchen, allerdings benötige ich dafür wieder festen Boden unter meinen Füßen. So etwas wie eine Bücherei, die auch Zeitungsartikel archiviert und auch bei der Marine konnte man wohl einiges in Erfahrung bringen, aber waren die ja nach Ansichtssache der Person nicht immer die freundlichsten Menschen. Mein Verhältnis zu Kyouta war wie immer, höflich und distanziert, aber aufgeben wollte ich nicht. Ich zog Shorts und ein bauchfreies Top an, während ich meine Ausrüstung anlegte. An Deck gekommen, stellte ich fest, dass es sehr nebelig war und ging direkt zu Kyoute. Wann kommen wir auf der nächsten Insel an?

Ich lauschte der See, versuchte durch den Nebel etwas zu erspähen, allerdings gab es nicht viel das sich erblicken ließ. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Es wirkte als wären wir einer Insel nahe doch konnte ich mir nicht vorstellen das wir bereits an einer ankommen würden. „Wie es aussieht bald. Das Wetter ist stetig, der Nebel besteht schon ein paar Stunden und verdichtet sich je weiter wir segeln", erklärte ich Hanna als sie an Deck kam und kniff die Augen ein wenig zusammen, wurde es nicht nur nebeliger sondern auch dunkler. Kurz glaubte ich einen Schatten zu sehen, ehe sich ein kleines Licht im Nebel bemerkbar machte auf das ich nun mein Augenmerk gelegt hatte.