„Warum hast du gelogen. Die Dorfbewohner hatten echt und sind nicht dumm", führte ich meine Frage aus und ignorierte ihren Schreck, sollte sie besser auf ihre Umgebung acht geben dann würde etwas derartiges nicht passieren. Mich konnte sicher nichts so schnell erschrecken. „Was soll ich dir genau erzählen? ", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch, ließ meinen Blick missmutig werden und lauschte ob jemand in der Nähe war.

Überrascht sah ich ihn an. Weil sie sonst wieder falsch von dir denken würden und sind wir mal ehrlich, ich hab dich doch provoziert, lächelte ich ihn an und ließ meine Haare los. Er hatte also mitbekommen, was ich zu den anderen gesagt hatte. Ich würde es wieder tun, wenn es ihn damit leichter ging. Du hast mir doch gerade gesagt, dass du dir zu deiner Person so viele Gedanken machst. Zu deinen Gefühlen und deinem Dasein. Ich glaubte, dass ich damit alles hatte. Du scheinst damit allein nicht zurecht zu kommen und vielleicht hilft dir reden. Wie der Kuss auf die Wange. Ich lief leicht rot an bei den Gedanken. Du hast einen Anfall? Ich glaube es war ein Anfall bekommen und der Kuss auf der Wange war mal eine ganze neue Idee und hat dir geholfen.

„Trotzdem war es gelogen. Mit einem Netz aus Lügen gewinnt man kein Vertrauen und wenn du sie belügst woher solm ich wissen das du mich nicht belügst? ", fragte ich. „Außerdem vermittelt du damit ein falsches Bild von mir, was bringt es mir wenn sie glauben ich hab mich gebessert, obwohl das weniger der Fall ist als ich es gerne hätte?", fragte ich weiter würden sie niemanden akzeptieren und respektieren wenn sie eine Person aus mir machte die ich nicht war. „Die Suche meiner Antworten muss ich selbst fortsetzen", erklärte ich ihr, wie sollte sie mir auch Fragen zu meiner Person beantworten können, deren Antwort nicht einmal ich kannte. Als sie diesen Kuss auf meine Wange erwähnte, erinnerte ich mich daran. Ein Gefühl hatte ich wahrgenommen das ich nicht einordnen konnte und das mich verwirrt hatte, auch jetzt noch verwirrte wenn ich daran dachte. „Was du Anfall nennst, nenne ich Kontrollverlust. Verwirrt mich etwas, kann ich mit Dingen nichts anfangen bekomme ich Kopfschmerzen. Shukaku versucht in solchen Momenten der Schwäche oft meinen Geist und Körper zu übernehmen", erklärte ich ihr.

Man kann auch wirklich alles ins negative drehen. Ich verdrehte vor ihm offensichtlich die Augen. Das nennt man einen Freundschaftsdienst und du hast gerade selbst gesagt, dass du dich bessern willst und mal ganz ehrlich, mit dir den Kopf darüber zu zerbrechen kommst du nicht sonderlich weit, meinte ich zu ihm und legte eine Hand an meine Hüfte. Wäre er mit der Methode voran gekommen, dann wäre er schon lange nicht mehr in der Situation. Als er dann aber meinte, dass ihn solche Sachen verwirren und dann sein Bijuh die Oberhand suchte, hob ich einen Finger. Das stimmt nicht und ist eine Fehlinterpretation, sagte ich zu ihm grinsend. Du hattest den "Kontrollverlust" vor dem Kuss und das Gefühl hat ihn unterbrochen, auch wenn du es nicht kanntest, aber es hat dir geholfen und der Zweikampf zwischen euch beiden hat aufgehört nur kurz aber er hat aufgehört. ich ging nah ihn heran und grinste ihn an. Ich hab recht und das weißt du auch.

„Das lag an dem Überraschungsmoment. Mein Verstand war plötzlich wie leergefegt", was auch die Verbindung zu dem Bijuu kurzzeitig unterbrochen hatte und dementsprechend dafür sorgte das ich mich beherrschen konnte. „Nur weil man glaubt man hat recht, hat man noch lange nicht recht", erklärte ich und hielt ihrem Blick stand als sie näher kam, war sie etwas so groß wie ich. Sie hatte mich anscheinend in diesem Moment auf dme richtigen Fuß erwischt weshalb das geklappt hatte. Eine Garantie für weitere solche Reaktionen gab es nicht.

Ich hielt mir die Hand vor den Mund und musste kichern. Ein Kuss von mir auf die Wange hat dir schon den Kopf leer gefegt, was wohl dabei rumkommt, wenn wir mal knutschen, deutet ich spaßeshalber an und musste leise lachen. Woher willst du denn wissen, dass du immer recht hast? Das ist sowohl mathematisch also auch sozialtechnisch total unwahrscheinlich, dass mit all dem recht hat. Also betrachten wir es rein von der mathematischen Seite, dann hast du nicht mit all dem was du denkst und was du sagst oder was du tust recht, genauso wenig wie ich. Ich fand mich gerade richtig gut und lächelte Gaara siegessicher an.

„Was hat das denn jetzt damit zu tun? ", fragte ich legte den Kopf schief und wusste nicht was sie damit meinte. Hatte ich mich unglücklich ausgedrückt und sie mich vielleicht falsch verstanden oder warum kicherte sie jetzt ? „Hab ich nicht. Ich hab mich in vielen Punkten bereits geirrt", erklärte ich, waren es mehr als nur ein paar Mal angefangen bei meiner Lebenseinstellung. „Was mich persönlich angeht so habe ich aber recht, kennst du mich nicht gut genug um diese Theorie zu widerlegen und mir Beweise für mein Unrecht aufzuzeigen", fuhr ich unbekümmert fort.

In manchen Sachen stehst du echt auf den Schlauch, sagte ich zu ihm und kicherte wieder. Verdrehte erneut bei seinen Ausführungen die Augen. Einsicht ist ja der beste Weg zur Besserung und wieso behaarst du so darauf, dass man dich nicht kennt?, fragte ich ihn weiter und verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn du nicht einsam bist, warum beobachtest du dann immer die Menschen? Du hast die Straße beobachtet, weil sonst hättest du meine kleine Lüge nicht mitbekommen, lieferte ich ihm den ersten beweis. Du möchtest dich jemanden anvertrauen, ansonsten würdest du nicht mit mir reden, schoss der Zweite Beweis aus mir heraus. Du willst mit deinem Bijuh ins reine kommen, sonst würdest du dir nicht den Kopf darüber zerbrechen. So drei Beweise geliefert, die er nicht so leicht widerlegen konnte. Auf einmal sah ich Kankuro zu uns in die Gasse kommen. Hey Gaara, Hallo Maron, was treibt ihr beide denn hier?, fragte er uns lächelnd und musterte mich. Was hast du denn angestellt Maron?

Bei ihrer ersten Aussage überlegte ich verstand nicht was sie damit meinte und auf welchem Schlauch ich wohl stand. „Weil es so ist", antwortete ich schlicht, war es so. Bis auf sie hatte sich eigentlich niemand die Mühe gemacht überhaupt zu versuchen sich mir zu nähern, ließ man meine Geschwister mal außen vor. Einzig und allein Naruto war derjenige der wusste was in mir vorging auch wenn seine Ansichten doch noch ein wenig anders waren als die meinen. „Ich beobachte nicht, ich studiere das Verhalten der Menschen", das tat ich um zu wissen wie man sich ihnen gegenüber in den verschiedenen Situationen verhielt, kannte ich sonst nur eine Reaktion. „Du bist eine Nervensäge sondergleichen, würde ich nicht mit dir reden, würdest du vermutlich ohne Punkt und Komma sprechen", sagte ich auf ihren zweiten Beweis. „Das einzige was ich will ist das Shukaku Ruhe gibt damit ich mich meinem Ziel widmen kann", welches ich auch wegen des Blonden nervtötenden Bengels hatte. Ich hatte Kankuro bereits bemerkt bevor er und ansprach und sah über meine Schulter zu ihm. „Was willst du hier? ", erkundigte ich mich, hatte ich zu meinen Geschwistern ein zwar mittlerweile deutlich besseres Verhältnis und auch nicht mehr gedroht sie zu töten, aber gesprächig war ich noch immer nicht, obwohl Kankuro wohl zu einem meiner engsten Vertrauten gehörte. „Sie hat nicht aufgehört mich zu verwirren", antwortete ich für sie durfte ihm klar sein wie sie zu ihren kleineren Verletzungen gekommen war.

Ich blies meine Wangen auf. Weißt du was und ich werde dir weiterhin auf den Geist gehen, verkündigte ich ihm und lächelte Kankuro an. Wir haben uns nett unterhalten, bis er dann etwas am Rad gedreht ist, aber ein Kuss von mir auf die Wange scheint bei ihm wahre Wunder zu wirken, kicherte ich und genoss den kleinen Triumph ihm gegenüber. Moment was?, verwirrt sah Kankuro erst mich an dann Gaara. Du hast sie angegriffen und sie hat dich auf die Wange geküsst? Ja, er fasst das ganze gut zusammen, bei den spärlichen Informationen und blinzelte Gaara mehr als verwirrt an. Ich bin eigentlich nur vorbei gekommen und habe euch in der Gasse gesehen. Maron geht es dir gut?, fragte er mich dann und ich nickte. Ich bin Sandfest und das schein deinen kleinen Bruder zu stören, weil er mit mir reden muss. Ja, ich war bockig und schoss in seine Richtung genauso zurück, wie Gaara in meine Richtung schoss. Zudem habe ich ihn zum Essen eingeladen. Du kannst gerne auch mitkommen. Mein grinsen ins Gaaras Richtung wurde noch breiter. Du hast ihn zum Essen eingeladen? Ähm... klar komme ich auch gerne mit. Wird bestimmt ein schöner Abend, lächelte Kankuro und ich ging siegessicher grinsend an Gaara vorbei. Dann kommt mit!, freute ich mich und ging voran. Kankuro drehte sich zu Gaara. Sie hat dich wirklich geküsst?

„Ich habe auch nichts anderes erwartet", zeigte sie ihre Hartnäckigkeit in den letzten Tagen wirklich. „Ich denke die Richtung einer netten Unterhaltung geht bei uns doch in verschiedene Richtungen", verdrehte ich die Augen als sie diesen Kuss ansprach. Eigentlich waren das. Dinge die nicht einmal ich Kankuro anvertrauen würde, war dies doch, auch wenn nicht bewusst und aufgrund eines anderen Zieles ein doch recht intimes Detail. „Ich hab davon nur wenig mitbekommen", erklärte ich Kankuro auf seine Frage, stimmte das teilweise, schließlich wusste ich nicht was sie zu dieser Zeit vorgehabt hatte. Als sie dann erklärte das sie mich zum Essen eingeladen hatte und Kankuro gleich mitnehmen wollte hatte ich wohl keine andere Wahl als wirklich zu ihr zu gehen, auch wenn ich das für keine gute Idee hielt. Zumal ich nicht verstand was sie trotz der beiden Versuche sie zu töten groß an mir fand. „Wie es aussieht", zuckte ich mit den Schultern und wartete darauf das sich mein Bruder in Bewegung setzte. Vielleicht nervte sie ihn dann ja anstatt mich.

Du hast davon nichts mitbekommen?, klappte Kankuro der Mund auf und er pfiff leicht durch die Zähne und packte sich an seine Kapuze. Ich hätte nie gedacht, dass du mal deinen ersten Kuss vor mir bekommst, aber ich freu mich für dich, wenn du jemanden hast, der dich trotz allem mag, lächelte er Gaara an und klopfte ihm auf die Schulter ehe er sich in Gang setzte. Komm es ist unhöflich Gastgeber warten zu lassen. Er folgte mir, aber blieb an der Seite von Gaara. Aber sieh es doch mal von der positiven Seite. Du bist zum ersten Mal bei jemand anderes zum Essen eingeladen und vielleicht wird es ja recht lustig, munterter er ihn auf und rief nach mir. Warte doch auf uns Maron, lächelte er und schloss dann zu mir auf. Ich wollte die Tage eh einmal zu deinem Vater und ihn fragen, ob er mir bei einer versteckten Klinge bei meinen Marionetten hilft. Ist er heute abend da, denn dann würde ich ihn gleich fragen. Ich nickte. Klar, er ist heute Abend auch dabei und sie freuen sich sicherlich wenn du auch kommst. Ich bog in die nächste Straße ein und ging zu meinem Haus.

- Haus von Maron

„Ich war beschäftig“, erklärte ich was ja im groben stimmte. „Alles unwichtig", schnaubte ich war es doch egal zumal ich dies nicht als meinen ersten Kuss zählen würde, war er einseitig und nicht weil ich das wollte. Kankuro hielt sich an meiner Seite und bat Maron zu warten. Ich änderte nichts an meinem Tempo lauschte nur kurz darauf was Kankuro wohl von dem Vater des Mädchens wollte. Ich wusste nicht das sie sich kannten. Woher auch. Ich hielt mich mit Reden zurück sondern folgte den Beiden einfach nur.

-> Haus von Maron

Der alltägliche Trubel herrschte hier und ich bewegte mich eher abseits der befüllten Straßen. Man konnte fast sagen es war langweilig, hatte mein Team bereits länger keine Mission mehr gehabt seit dem Vorfall in Konoha. Meine Füße trugen mich automatisch durch den Sand und ich achtete meistens nicht mehr darauf wo ich landete und so fand ich mich nach einem weniger gezielten Fußmarsch an dem Trainingsgelände wieder.

-> Trainingsgelände

Er lief zuerst zu dem Haus seiner Großeltern, setzte sich dort neben den Schornstein hin und hielt sich ein Auge zu, ehe sich ein Auge vor ihm bildete und es verschwand. Er wusste, dass seine Großeltern ihn nicht sehen durften, wobei es auch seinen Reiz hatte. Er suchte das Haus ab nach dem Jungen ich seiner Mutter, aber sie war nicht da, also musste sie bei der Bibliothek sein. Den grauen Sand in seine Kleidung gezogen, legte er ihn eng an seine Haut und seufzte, zog sich das Stirnband von Suna von der Stirn und schob es sich in die Hosentasche. Er wollte nicht auffallen und ein weiter Sandbändiger würde auffallen, so mischte er sich unter die Leute und ging zur Biblioteke.

Bibliotheke.