Der Befehl kam und ich half den Anderen tatkräftig mit, das Schiff in Position zu bekommen. Als wir ankerten, ging ich zu einigen Männern unserer Division um ihnen zu helfen. „Sag mal Kyra? Frierst du nicht? ", ich drehte meinen Kopf über die Schulter und sah ihn fragend an, ehe er an meinem Körper entlang zeigte. Ich trug imm Enoch recht kurze Sachen. „Ahhh, ja richtig, wartet kurz auf mich", erklärte ich und rannte unter Deck. In meiner Kajüte, zog ich mir eine Strumpfhose an, darüber die kurzen shorts, einen Pullover und ein paar Boots. „Perfekt", und damit rannte ich schon wieder zurück. „Das ist nicht viel besser", würde gelacht und wir gingen von Bord.

-> Snow Island

Als ich auf der Moby Dick ankam, schlurfte ich über das Deck und musste aufpassen, dass ich nicht direkt ausrutschte. Ich war kein Freund von dem Wetter und innerlich stöhnte ich, weil meine Bettdecke noch viel zu dünn war. War sie für wärmeres Wetter ausgelegt. Mir meinen Nasenrücken massierend ging ich in meine Kajüte und machte mich noch polternd daran mein Bett etwas umzuziehen, ehe ich nur noch die Schuhe auszog, ebenso die Jacke und mich ins Bett fallen ließ. Es war komisch allein zu schlafen, hatte Kyra die letzten Nächte bei mir verbracht. Ich wusste nicht, ob es Segen oder Fluch war, dass der Alkohol mich in den Schlaf beförderte.

An Deck angekommen, ging ich kurz in meine Kajüte um mir frische Sachen zu holen und schlug dann den Weg in Richtung Bad ein. Es war niemand da. Die Hälfte befand sich noch an Land und der Rest schien bereits in den Betten also schlüpfte ich durch die Tür und entledigte mich meiner nassen Sachen und der Kette von Marco. Die Dusche vorgewärmt stieg ich darunter und ließ mich von dem heißen Wasser berieseln. So lange es meine Teufelskraft zuließ blieb ich unter dem Strahl stehen, schloss den Hahn und trocknete mich flink ab, ehe ich mir was überzog und einen Umweg machte um zu wissen ob Marco heile angekommen war. Aus seiner Kajüte waren ruhige Atemzüge zu hören und das erleichterte mich doch etwas. Meine Ohren waren immerhin meist von Vorteil. Ich ging in meine Kajüte zurück und legte mich ins Bett, das mir viel zu groß vorkam, hatte ich die letzten Nächte immer bei Marco geschlafen. Ich seufzte und zog mir die Decke über den Kopf, rollte mich zusammen und umgriff das Halsband mit meinen Fingern. Auch wenn Marco versöhnlich mit mir war, so wusste ich das ich sicher nicht schlafen konnte, fehlte mir doch entgegen unserer Vereinbarung seine Wärme und der süße Geruch der von ihm ausging.

Die Nacht hatte ich geschlafen wie ein toter und am nächsten Morgen brummte mir der Schädel, sodass ich sicherlich heute die eine oder andere Kopfschmerztablette brauchte. Selbst mein Phönix brauchte seine Ruhe und würde mich im Laufe des Tages heilen, doch bis dahin musste ich dadurch. Mit eine Dusche half ich etwas von dem Kater in den Griff zu bekommen. Abgetrocknet zog ich meine Kleidung an und begab mich in die Kombüse, die merkwürdig ruhig war. Jeder schien mit den Folgen des Abends zu kämpfen, weshalb man eine Stecknadel fallen hören konnte. Mir mein Frühstück zusammengesucht ging ich zu Vista, der mehr als gut gelaunt war. Du siehst so beschissen aus, lachte er, was sich viel zu laut anhörte. Ich seh noch besser aus, als ich mich fühle, brummte ich und biss in mein Brot. Was Kyra bei dir?, fragte er mich, während er seine Kaffee trank. Sie wollte sich entschuldigen. Ich nickte. Ja, das hat sie auch und ich hab es angenommen. Ich war noch nicht in Stimmungen für große Diskussionen. Vista störte sich nicht dran. Und wieso bist du allein hier und siehst so aus, als hättest du neben dem Rum und Bier fünf Tonnen Zitronen gefrühstückt? Genervt verdrehte ich die Augen. Ganz gelogen war es ja nicht. Da lief nichts, auch wenn du das gerne anders hättest. Ich fragte mich warum ich nicht einfach ging? Anstatt diese Unterhaltung zu führen. Tja, saht ihr beide nur glücklicher aus, bei eurem Nicht-Dingen. Aber hey, hat doch auch was, allein zu sein, Stur zu sein und sich wie ein Kindskopf aufzuführen. Gibt ja nicht genug davon an Bord. Mit einem Blick brachte ich ihn zum schwiegen, doch er grinste nur und sah zu mir, weshlab ich mich wegdrehte.

Ich hatte die Nacht nicht gut geschlafen und war bereits schon früh auf den Beinen gewesen. Da sich alle an Bord schrecklich zu fühlen schienen, hatte ich mir in der Kombüse nur einen Apfel genommen und war dann wieder raus. Marco schien zu dem Zeitpunkt noch geschlafen zu haben. Ob ich jetzt glücklich war ihn nicht gesehen zu haben konnte ich nicht sagen allerdings war mir das lieber als eine unbehagliche Stille. Ich hatte mir alles genommen was ich brauchte und mich daran gemacht das Bad zu putzen. Bis die Jungs wieder auf den Beinen waren dauerte es noch, also wollte ich mich ablenken. Nachdem alles zu meiner Zufriedenheit und sauber war, hörte ich meinen Magen Knurren und seufzte. Ich hatte nur den Apfel und auch gestern nicht vernünftig gegessen weshalb mir nichts anderes übrig blieb als richtig zu frühstücken. Ich räumte noch kurz auf und ging dann in die volle, aber leise Kombüse. Anscheinend waren sie alle wie bereits gedacht nicht auf dem Damm. Einen großen Kaffee genommen füllte ich meinen Teller mit reichlich Frühstück und setzte mich an meinen üblichen Platz. „Morgen", begrüßte ich Marco und auch Vista die dort saßen wobei Vista aus einem mir unerfindlichen Grund grinste aber wahrscheinlich hatte er wieder jemanden geärgert.

Kyra setzte sich zu uns und ich konnte das Grinsen von Vista regelrecht in meinen Nacken spüren. Morgen, begrüßte ich sie wie alle anderen auch und nahm mir meinen Kaffee, den ich nach dem ersten Brötchen dringend brauchte. Kyra, vielleicht kannst du mir ja helfen. Marco ist noch nicht ganz auf den Damm, erklär du mir doch, warum man etwas beiseite legt, wobei man sich gut und glücklich fühl. Nur um grummelnd allein zu sein, seinen Stolz zu schützen, lügt und damit wie ein Meisepeter herumzulaufen?, unverblümt wie er immer war, sah er Kyra an und ich verschluckte mich fast an meinen Kaffee. Vista es reicht, knurrte ich. Sonst was? Könnt ihr das Taschentuch-Abo nicht mehr stornieren? Ich war kurz davor ihm eine zu scheuern.

Marco sah echt beschissen aus und zu anderen Zeiten hätte ich ihn vermutlich aufgezogen. Ich schüttelte den Kopf und begann zu frühstücken, nachdem mein Magen sich erneut beschwert hatte. Vista schien bester Laune und ich wusste erst nicht warum, bis er mir eine Frage stellte die mich wie so oft den Kopf schief legen ließ. Ich fragte mich gleichzeitig ob er nun von mir sprach oder von Marco, welcher nur wenig erfreut schien. „Sprechen wir von Gegenständen? ", fragte ich nach, ging davon aus, was sollte man sonst beiseite legen.

Gut, Kyra hatte die Metapher nicht verstanden, dafür knallte Vistas Kopf auf die Tischplatte. Und ich dachte Ace wäre der einzige, dessen Verstand immer wieder Sendepause hat. Ich sah ihn nochmal mahnend an, doch Vista schnaubt nur. So damit es auch kyra versteht. Es hat jeder mitbekommen, dass ihr miteinander gevögelt habt. Ich lieg in der Kajüte nebenan und ganz ehrlich Kyra. Es hat sich angehört, als würde ihr es auf meinen Schrank treiben. Ich beschwere mich auch nicht, ich hab mich gefreut für euch, schimpfte er los und ich stand auf, sah ihn noch einmal mahnend an, dass er endlich das Thema gut sein sollte. Was denn Marco? Du hast beschissene Laune und Kyra ist eben Kyra. Wenn du nicht mit ihr zurecht kommst, dann glaube ich kaum, dass sie überhaupt jemand findet, der so viel Geduld mit ihr hat. Wir hatten die volle Aufmerksamkeit und ich konnte es kaum glauben, dass Vista sich mir widersetzte. Vista ich sage es dir nicht noch einmal. Es reicht!, donnerte meine Stimme durch die Kombüse. Kümmere dich um deine Angelegenheiten oder du bereust es. Vista stand ebenfalls auf. Was dann Marco? Willst du mir eine reinhauen, weil ich mich wie ein Bruder um dich kümmere? Weil ich gesehen habe, dass es dir besser ging oder weil du zum ersten Mal Amelia ruhen hast lassen? Meine Faust krachte ich Vistas Gesicht und er schmetterte gegen die Holzwand und landete krachend im Gang. Die Bretter aus dem Loch flogen zu Boden und ich ging wütend auf ihn zu, während er sich aus den Trümmern befreite. Ja, komm doch!, schrie er mich an und zog seine Schwerter. Gib es doch zu! Du hast sie für eine Zeit mal vergessen und das ist in Ordnung Er hatte recht und dennoch war ich wütend. Das Feuer schloss sich um meinen Arm, als ich sein Schwert abwehrte, aber der Druck sorgte dafür, dass die Leute in der Nähe von ihren Stühlen krachten. Ich hab gesagt, halt dein Maul! Ihn von mir stoßend, landete er wieder im Flur und ich setzte ihm nach.

Ich schmollte als er meinte mein Gehirn hatte wie Ace seines Sendepause. Ich hatte die halbe Nacht nicht geschlafen, was konnte ich für meinen Mangel bei der Aufnahme. Marco schien als Vista es nun deutlich machte wirklich sauer und stand nun auf. Das Vista sagte, wenn Marco es mit mir nicht aushielt würde es vermutlich keiner tun, verletzte mich doch. Ich war kein Unmensch eben einfach nur kompliziert und am liebsten hätte ich was erwidert aber der Vize schien nur noch wütender zu werden gerade als er seine tote Frau erwähnte. „Jungs bitte", versuchte ich aber es war zu spät und Marco schlug zu. Viste durchquerte den Raum und landete durch das Holz im Gang. Sie pöbelten sich weiter an und ich glaubte das es hier schon lange nicht mehr um mich ging. Trotzdem fühlte ich mich schuldig, schließlich war Marco meinetwegen so drauf. Der Druck den ihr Aufeinanderprall auslöste war wirklich stark und ich hatte Mühe mich auf den Beinen zu halten, sah, während ich mein Gesicht schützte noch wie Viste zurückgeschlagen wurde und Marco hinterher stürmte. Ich handelte mal wieder unüberlegt und ich wusste auch das sich Brüder mal streiten mussten aber das ging zu weit. Außerdem hatte ich Marco noch nie so wütend gesehen. Ich sprang über die umgefallenen Tische und Stühle und jagte den beiden nach, verwandelte mich um ausreichend schnell zu sein und versuchte mich zwischen die beiden Parteien zu quetschen um so ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Vista und ich standen uns gegenüber, mein Arm hatte längst die Flügelform angenommen und ich wehrte damit sein Schwert ab. Dein Haki hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen, knurrte ich und stieß ihn wieder von mir, als ich Kyra zwischen uns sah. Halte dich daraus, fuhr ich sie an und auch Vista stand wieder auf. Ich brauche nicht viel Haki, du bist gerade mehr als ein gerupftes Huhn, das schaffe ich locker und du Kyra weg da! Ich stieß mich vom Boden ab und glitt über Kyra hinweg und griff Vista erneut an, der mir auswich. Wir kamen auf dem Deck an und Vater hob die Augenbrauen, als er uns beide sah. Keiner von uns wollte zurückstecken. Was treibt ihr Rotzlöffel da?, forderte er zu wissen, als jemand zu ihm eilte. Vista hat sich Marco wiedersetzt, klärte er auf, während wir uns weiter bekriegten. Verstehe...

Ich zuckte bei Marco's harschem Ton zusammen, wich aber nicht von der Stelle. Vista schien es ebenso wenig zu gefallen das ich mich einmischen wollte, was er mich durch seinen Ton wissen ließ. Bevor ich reagieren konnte, war Marco schon über mich hinweggesegelt und griff Vista erneut an. Während die zwei kämpfend durch das Schiff in Richtung Deck rauschten, suchte ich fast verzweifelt nach einer Möglichkeit wie ich das beenden konnte, aber die zwei schienen so in Rage das nichts half. Ich rannte nach einem kurzen Augenblick hinterher und kam zu ihnen, gerade als Vater die Stimme erhob. Die Rute eingezogen, machte ich mich klein und legte die Ohren an.

Der Kampf ging eine ganze Zeit weiter und meine Nase und Lippe blutete, als Vistas Haki überzogene Faust mich im Gesicht getroffen hatte. Dafür traf mein Fuß ihn direkt in die Magengrube, während er sich ausrappelte, schnellte meine Faust nach vorne und schickte Vista auf die Bretter. Seine Schwerter landeten klirrend auf den Boden. Ich hatte dir gesagt, dass es reicht!, fuhr ich ihn nochmal an, während ich ihn weiter auf den Boden drückte. Es dauerte noch einen Moment, dann ergab sich Vista und wischte sich über sein blutiges Kinn. Ich hab verstanden. Tut mir leid, murrte er aber er gab sich geschlagen, während Vater sich den Nasenrücken hielt. Beruhig euch wieder, meinte er und sah uns an. Wenn alles geklärt ist, dann räumt euren Dreck wieder weg. Nickend ließ ich Vista los und reichte ihm die Hand, die er annahm, damit ich ihn auf die Beine ziehen konnte. Was ein Morgen. Nächstes mal blieb ich im Bett.

Die Beiden kämpften weiter, während ich immer noch an dem Loch in der Wand hockte und zusah. Wenn Vater sie es bereinigen lassen wollte, hatte ich auch kein Recht mich einzumischen, auch wenn es mir wirklich widerstrebte. Ich sah weiter zu, wie die Beiden sich verletzten und Vista schlussendlich den Kürzeren zog und sich entschuldigte. Wenn auch murrend. Ich entspannte mich etwas und ließ die Form des Hundes hinter mir, lehnte mich an die Wand und seufzte. Während die eben noch Kämpfenden wieder auf die Beine kamen, fragte ich mich warum Marco sauer auf seinen Bruder sein konnte aber nicht wirklich auf mich, obwohl ich nicht scharf darauf war das er so sauer auf mich wurde. Es war beinahe beängstigend. Der Geruch von Blut drang in meine Nase und ich sah das Marco auch nicht verschont geblieben war, bluteten Nase und Lippe. Ich stieß mich von der Wand ab und machte ein paar Schritte auf sie zu, allerdings stoppte ich mittendrin, wusste ich nicht ob sie mich in ihre Nähe ließen.

Ich seufzte und sah Vista an, der wieder grinste. Lange her, dass wir uns geprügelt haben, lachte er und schlug mir auf die Schulter, was ich nur mit einem schmunzeln quittierte. Hättest du mich nicht besiegt, dann wärst du auch nicht mehr mein Vize. Nichts dazu sagend folgte ich Vista, der zu den Brettern ging und ich ihm welche abnahm, damit wir die Kaputten Wände wieder instand setzten sollten. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Kyra sich mir näherte, doch ich schüttelte den Kopf und machte mich daran alles wieder zu reparieren. Vater sah zu ihr. Es gibt Sachen da mischt man sich nicht ein, dass musst du noch lernen. Wenn sich wer Marco wiedersetzte, dann muss er durchgreifen. So wie ich keine Widerrede dulde, darf er es auch nicht.

Zwischen den Beiden schien alles geklärt und Marco zeigte das ich bleiben sollte wo ich war. Ohne zu zögern befolgt ich den stummen Befehl und sah zu Vater der mich ansprach. „Ich habe scheinbar noch mehr als nur ein wenig zu lernen", seufzte ich und schändete meine Unterlippe mal wieder, weil ich sie zwischen meine Zähne legte und Druck ausübte, während ich nun dabei zu sah wie Marco und Vista sich an die Arbeit machten. Ob sich unser Verhältnis jemals wieder normalisierte? Zwar hatte er mir verziehen und auch Vista schien nicht mehr böse zu sein, trotzdem ließ mich die Schuld nicht wirklich los. Ich verstand was Vater meinte, das es Sachen gab die so ausgetragen werden mussten und nickte auf diese Aussage hin.