Alle mieden uns und wir verrichteten stumm unsere Arbeit, wobei mir mein Schädel brummte und ich mir mehrfach seufzend den Kopf hielt. Trotzdem habe ich recht, dass weißt du, sagte Vista irgendwann, während ich ein Brett hielt, damit er es annageln konnte. Ja, aber nächstes mal reden wir unter vier Augen und nicht vor der versammelten Mannschaft, sagte ich zu ihm und ließ das festgemachte Brett los. Ja, das war mein Fehler. Ich hätte dich nicht vor allen so angreifen sollen. Meine Quittung habe ich ja bekommen, lachte er. Ich ließ mich an der reparierten Wand hinunter. Es ist nur das erst mal, dass ich sie vergessen hatte. Ich nagte an mir und das war mein Problem, das hatte nichts mit ihr zu tun oder wen anders. Sie bleibt teil deines Lebens, so ist das nun einmal, aber das heißt nicht, dass du dich nie wieder jemanden öffnen kannst. Ich verdrehte die Augen, während Vista lachte. Gib es doch zu, du magst Kyra etwas mehr, als du es dir eingestehen willst. Ich leckte mir über die Lippen und nickte dann. Es ist einfach lange her, dass ich mich bei jemanden so wohl gefühlt habe und jemanden etwas mehr erzählt habe. Lachend setzte sich Vista neben mich. Mehr als mir? Muss ich eifersüchtig sein? Nun lachten wir beide, doch ein stechender Kopfschmerz ließ mich innehalten. Ich sollte später mal mit ihr reden, wenn nicht gerade zweitausend Leute dabei sind und ich nicht das Gefühl habe, mit platz mein Kopf. Seine Schnauzer zwirbelnd nickte Vista. Lasst Ruhe reinkommen und dann schaut ihr weiter, aber reden solltet ihr wirklich. Ist nur die Frage ob sie das auch so will wie du? Ja, das war so ein Punkt. Seit ihren Worten war ich mir nicht mehr so sicher. Sie hatte sich zwar entschuldigt, dennoch blieb dieser Zweifel in mir. Zumal sie noch zu meiner Division gehörte. Sie muss aus meiner Division raus..., meinte ich und würde mit ihr sprechen müssen. Ja, wenn es in die richtige Richtung gehen soll, dann kannst du nicht ihr Kommandant bleiben.

Ich hätte den Beiden ja gerne geholfen, allerdings mussten sie das alleine machen. Zwar hatte ich mitbekommen das sie sich unterhielten, aufgrund des Gemurnel allerdings hielt ich mich zurück mir mein Gehör zunutze zu machen. Stattdessen drehte ich mich in Richtung Reling. Ich mochte das kühle Wetter und hatte fast vergessen das wir immer noch an einer Winterinsel lagen. Eigentlich hätte mich das glücklich machen sollen. Ich hatte einiges geplant gehabt, aber alleine wollte ich auch nicht. Ich schwang mich auf die Brüstung, die Beine über dem Meer baumeln lassen und sah den geschäftigen Leuten zu, die am Hafen herumliefen.

Ich hatte mich von Vista verabschiedet und ging in meine Kajüte, während ich mir meinen Kopf hielt. Der Doc hatte mir Kopfschmerztapletten hingelegt, die ich einwarf. Nachdem ich eine gefühlte Flasche Wasser trank, ließ ich mich seufzend in mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich konnte es kaum erwarten, dass die Tabletten anfingen zu wirken und ich endlich etwas Ruhe bekam. Mit Kyra würde ich reden, sobald es mir besser ging und ich nicht mehr so neben der Spur war. Vista hatte ein Teil meiner Aufgaben übernommen und scheute meine Division mit.

Ich saß eine ganze Weile da und machte mir so meine Gedanken über die letzten Tage, ehe ich aufsprang und zu Vista stürmte. Er erklärte mir das Marco sich hingelegt hatte und ich bat ihn, da er die momentane Befehlsgewalt hatte, mich kurz freizustellen um etwas zu besorgen. Er schien überrascht, kam das eher selten vor, aber als ich ihm erklärte was ich wollte nickte er und ich machte mich auf den Weg.

-> Snow Island

Das Schiff wieder betreten sah ich Vista der dabei war weitere Aufgaben zu verteilen und winkte kurz um ihm zu zeigen das ich wieder da war. Die Tüte in der Hand ging ich unter Deck und direkt zu Marco's Kajüte. Eine Weile stand ich davor und überlegte ob ich eintreten sollte. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so unsicher war und entschied mich dafür, diese nur zu öffnen um die Tüte mit dem kleinen Mitbringsel an die Klinke von innen zu hängen. So leise es mir möglich war, schloss ich die Tür und ging ich zurück an Deck. Es war nichts das ihn milde Stimmen sollte oder diente zum einschleimen, aber ich hoffte er hatte daran seine Freude daran, wo ich ihm so viel Ärger gemacht hatte. Ich persönlich hatte kein Interesse an Büchern und schon gar nicht an welchen von der Seefahrt, auch wenn Mythen und Legenden der Grandline ganz interessant klang. Zufrieden mit mir setzte ich mich in das Krähennest, merkte das mich die kurze Nacht nach und nach einholte und schloss unwillkürlich die Augen

Als ich aufwachte, entdeckte ich einen Tüte an meiner Türklinke. Es ging mir deutlich besser und die Kopfschmerzen waren verschwunden, allerdings verspürte ich furchtbaren Hunger. Ich schlug die Bettdecke weg und untersuchte erst einmal die Tüte an meiner Türklinke, in der ich Bücher fand. Wie kamen die denn hier her? Fragend legte ich den Kopf schief und betrachtete die gebundenen Seiten. Den Klappentext gelesen, fand ich sie sehr interessant. Ich legte die Bücher auf meinen Schreibtisch und zog mir mein Hemd wieder an, als ich mir in der Kombüse etwas zu Essen holte. Thatch lachte nur und drückte mir einen gut gefüllten Teller in die Hand, den ich Hungrig verspeiste. Mir über die Lippen leckend überlegte ich, wie ich das Mit Kyra am besten machte.

„Hey Kyra", erschrocken fuhr ich hoch, öffnete die Augen und sah zu einem aus der Division der mich dämlich angrinste. „Wie spät ist es", murmelte ich und rieb mir die Augen. Ich hatte gar nicht wirklich mitbekommen das ich eingeschlafen war und streckte mich erst einmal. „Essenszeit und auch wenn du die Kälte gewohnt bist, solltest du nicht hier draußen schlafen", bekam ich meine Antwort. Ich hatte heute morgen gar nicht wirklich Zeit zu Essen kam ja noch die Auseinandersetzung von Vista und Marco dazwischen und so langsam musste sich mein Magen selbst verdauen. „Danke fürs wecken", sagte ich, sprang auf und schwang mich an einem Seil auf das Deck. Die Mahnung ich sollte doch nciht draußen schlafen ignorierte ich. Es kam selten vor das ich krank war und ich machte mir dann Gedanken darum wenn es soweit war. Unter Deck angekommen, kroch direkt die Wärme an meine Haut, die leicht abgekühlt war und ich ging in die Kombüse, aus der ein herrlicher Duft drang. Kaffee hätte ich gerne um richtig wach zu werden aber erst einmal musste ich was in den Magen bekommen. Marco schien auch wieder wach und ich setzte mich, befüllte meinen Teller und begann zu essen, bevor ich wieder unterbrochen wurde. „Geht es dir besser? ", wendete ich mich nebenbei an Marco, der heute morgen noch so beschissen ausgesehen hatte.

Ich sah wie Kyra reinkam und schluckte meinen Bissen herunter. Ja, deutlich besser. Ich hab nochmal eine Runde geschlafen und jetzt habe ich furchtbaren Hunger und dir?, fragte ich sie und sah sie wieder an. Sie schien genauso hungrig zu sein, denn sie hatte schon angefangen zu Essen. Ich trank einen Schluck von meinen Wasser und sah sie an, ehe ich mir über die Lippen leckte. Wenn du gleich einmal Zeit hast, will ich etwas mit dir bereden, erklärte ich ihr und aß weiter. Nichts wildes, also mach dir keine Gedanken. Ich wollte nicht, dass sie gleich dachte es würde irgendwas kommen, was leicht gelogen war. Allerdings wollte ich auch, dass sie endlich wieder vernünftig aß.

„Schön zu hören. Hungrig und deutlich fitter als heute morgen. Ich hab noch etwas Schlaf nachgeholt", sagte ich zwischen zwei Bissen. Ich freute mich wirklich das Marco sich erholt hatte und auch ein wenig besser gelaunt war, wenn auch nur ein kleines bisschen. Als er meinte er wollte mit mir reden, wusste ich nicht ob ich mich gut oder schlecht fühlen sollte, auch wenn er versicherte das es nichts schlimmes war. „Ok", antwortete ich und runzelte die Stirn. Er wollte es nicht hier besprechen also war es scheinbar was privates oder etwas das halt nicht jeder mitbekommen sollte. Ich hielt kurz inne und überlegte, aß dann aber weiter und holte mir, kaum war der Teller geleert Nachschlag. Zwar machte ich mir meine Gedanken und spürte Neugier sowie Nervosität, allerdings war mein Hunger dieses Mal größer.

Das freut mich, lächelte ich sie an und trank mein Glas leer, ehe ich auch meinen Teller geleert hatte. Thatch hatte mir direkt eine doppelte Portion gegeben, deshalb brauchte ich mir keinen Nachschlag holen. Sie bestätigte meine Aussage mit einem Ok und ich konnte ihr ansehen, wie sehr es ihr schon unter den Fingernägeln brannte, aber es musste sein. Ich musste das hinter mich bringen, damit ich langsam aber sicher alles wieder in geregelte Bahnen bringen konnte.

Ich erwiderte sein Lächeln kurz und widmete mich dann wieder still meiner Mahlzeit zu. Meinen Teller schlussendlich geleert, griff ich nach meinem Glas um den Rest herunterzuspülen und seufzte kurz. Das war die erste vernünftige Mahlzeit seit zwei Tagen und ich kam nicht umhin mich kurz zufrieden zu fühlen. Mich zurückgelehnt rieb ich mir über den Bauch und überlegte kurz ob es gut war so viel zu essen. Auch wenn Marco meinte alles wäre in Ordnung auch des Gespräches wegen... Meine Instinkte hatten mich noch nie getäuscht und ich wusste nicht ob ich ihm das glauben sollte. Aber was dachte ich schon darüber nach, war ich schließlich auch nicht ehrlich gewesen. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und schüttelte dann den Kopf. Sich Gedanken zu machen brachte nichts, würde es nichts daran ändern das ich warten musste um herauszufinden was mir bevorstand.

Als sie fertig war, brachte ich ihres und mein Geschirr weg. Geh schon mal voraus in meine Kajüte, wies ich sie an und hielt jemanden aus Thatch Division das Geschirr hin, ehe ich mich selbst auf den Weg in meine Kajüte machte. Innerlich machte ich mir Gedanken, wie sie darauf reagieren würde. Sie war impulsiv und ich hoffte, dass sie mir die Zeit geben würde, alles zu erklären. Seufzend strich ich mir durch die Haare und setzte mich auf mein Bett. Die Hände in den Schoss gefalten.

Er nahm mein Geschirr und brachte es weg. Ich nickte auf seine Aussage hin und ging vor in seine Kajüte. Auch wenn es einer meiner Lieblingsorte war, so fühlte es sich seltsam an hier zu sein. Marco kam nach mir, setzte sich auf sein Bett und faltete die Hände. Ich stand immer noch mitten im Raum und beobachtete ihn. Seine Position war nicht von Vorteil für mich schien das ganze wirklich ernst zu sein. Ich bekam ein ungutes Gefühl und spürte Unruhe die von meinem Hund ausging und sich auf mich übertrug. Am liebsten wäre ich direkt gegangen, zwang mich aber dazu stehen zu bleiben und ungeduldig zu warten.

Ich sah ihr die Ungeduld an und schaute auf. Egal, was ich jetzt sage, du bleibst hier und hörst mir zu, stellte ich direkt klar, damit sie nicht sofort austickte und ich erklären konnte. Ich hatte eine lange Unterhaltung mit Vista und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht länger dein Kommandant sein kann. Du wirst in eine andere Division versetzt, kam ich direkt zu Punkt und sah sie weiterhin an. Es ist zu viel zwischen dir und mir vorgefallen, als das wir weiter machen können wie bisher. ich ließ erst einmal die Information sacken und wartete ihre Reaktion ab. Die Division kannst du dir aussuchen.

Marco schien Gedanken lesen zu können, mahnte er mich hier zu bleiben bis er fertig war. Als er mir dann erklärte das er nicht mehr mein Kommandant sein konnte und ich versetzt werden sollte, spürte ich wie mein Herz einen Schlag aussetzte und mir vermutlich gerade alles aus dem Gesicht fiel. Ich wusste das ich Mist gebaut hatte, aber das er.... Ich spürte wie sich meine Muskeln anspannten, meine Hände zu Fäusten geballt und mein Körper zitternd. Vielleicht hatte Vista recht. Mit mir war es scheinbar nicht auszuhalten... Nicht mal Marco, der sonst so geduldig war. Ich blieb vorerst still und versuchte das sacken zu lassen, auch wenn ich nicht wusste ob ich das so schnell auf die Reihe bekam. Soweit dazu das es nichts schlimmes war. Für ihn vermutlich nicht, aber ich fühlte mich hier in der Division wirklich wohl und war immer zufrieden unter Marco zu stehen und es schmerzte das er meinte es würde nicht anders gehen. „Verstehe, hab ich Zeit mich zu entscheiden oder muss das sofort sein", fragte ich halb erstickt, als ich dann meine Stimme wiederfand, entschied mich das anzunehmen, blieb mir sowieso nichts anderes übrig.