Wenn ich Marco erzählt hätte, das ich mal wieder Mahlzeiten ausgelassen hätte, wohlbemerkt eher unbewusst, würde er sich nur wieder sorgen machen also sprach ich das nicht weiter an. In meiner Kajüte überlegte ich kurz, meinte er wir wären viel draußen und so suchte ich mir eine Thermosteumpfhose raus, kurze Shorts darüber und ein paar Boots. Meinen Oberkörper bekleidete ich lediglich mit einem nicht ganz so dickem Pullover und zog eine Weste darüber. Durfte doch warm genug sein oder? Ich nickte, wir würden ja auch noch laufen. Ich hatte ihn noch gehört als er meinte das er zu Jozu gehen wollte und ließ im Anschluss nachdem ich meine Kajüte verlassen hatte durch das Schiff, meine Nase hin und wieder in die Luft gestreckt, ehe ich die beiden im Waffenlager fand. „Hey Jozu", begrüßte ich ihn mit meinem üblich fröhlichem Gesichtsausdruck und wartete kurz, wusste ich nicht ob Marco bereits etwas erwähnt hatte.

Jozu legte den Kopf leicht schief, als dann auch noch Kyra erschien. Du kommst genau richtig, sagte ich zu ihr und lächelte sie an. Sie hatte sich mal wirklich warm für ihre Verhältnisse angezogen und ich nickte zufrieden. Jozu, Kyra wollte dich etwas fragen. Du weißt ja, dass sie nicht mehr in meine Division bleiben kann. Nickend setzte sich Jozu hin und betrachtete Kyra. Ja, ich hab es schon lange mitbekommen, nur weil ich nicht zu allem etwas sage, heißt es nicht, dass ich blind und taub bin. Sein Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Was willst du denn von mir Kyra?, fragte er sie und ich legte ihr eine Hand in den Rücken, damit ich sie etwas vorschieben konnte. Sie sollte Jozu fragen, ansonsten würde er es falsch verstehen.

Ja ich hatte es verstanden, alle wussten von der Sache zwischen Marco und mir, was durch seine Aktion in der Kombüse so ziemlich alle mitbekommen hatten. Marco legte seine Hand in meinen Rücken und schob mich vor als Jozu mich schon fragte was ich denn wollte, kaum hatte er sich aufrecht hingesetzt. „Ich hab ziemlich lange überlegt und mich gefragt ob es dir recht wäre, wenn ich zu dir wechsle. Du bist streng und ich hab bei der Evakuierung gemerkt das du mein Temperament doch gut einschätzen kannst und weißt was du sagen musst um mich von überstürzen Handlungen abzuhalten", erklärte ich. „Ich will nicht gebabysittet werden, versteh das nicht falsch, aber ich glaube das du vermutlich am Besten mit mir klar kommst", fuhr ich fort. Ich war ungeduldig und freute mich schon auf den Tag mit Marco, trotzdem stand ich still und wartete auf seine Antwort.

Jozu schien etwas überrascht, aber hörte sich an, was Kyra zu sagen hatte. So du willst also in meine Division wechseln?, hackte er nach und sah aus den Augenwinkeln zu mir und nickte dann. Ich hab schon so manchen gezähmt und ich bin auch kein Babysitter. Ich habe keine Lust hinter dir herzujagen, wie bei einem kleinen Kind, das keine Manieren hat. Er schien sich den Gedanken noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ich nehme dich auf, aber ich bin strenger als Marco und wenn du nicht hörst, dann lass ich dich sicher nicht nur das Deck schruppen. Bei jedem Regelverstoß, landen meine Leute mit mir auf der Matte und wir klären das auf eine andere Art und Weise, als du es bisher gewohnt warst. ja, Jozu war wirklich streng und das musste ich ihm lassen. Bei ihm gab es die beste Disziplin. Wenn du weiterhin willst, dann werde ich dich aufnehmen und meine Leute informieren. Wir sind für die Waffen zuständig und halten sie in Schuss, aber bisher ist keine große Pflege notwendig.

Ich nickte bei seiner Frage ob ich zu ihm wollte und hörte mir an was er zu sagen hatte. Natürlich würde ich mich benehmen und meine Launen und Überlegungen grundsätzlich überdenken, hatte ich Marco das ja versprochen. Seine Drohung das ich bei einem Regelverstoß mit ihm auf der Matte enden würde l, hatte was reizvolles. Jozu war stark und er würde keine Rücksicht nehmen, er würde mich wahrscheinlich so heftig an meine Grenzen treiben bis ich nicht mehr stehen konnte. Strafen waren da wenn man sie verdient hatte und so würde ich auch nicht vor seiner scheuen oder mich davor drücken. „Klar will ich weiterhin in deine Division", bestätigte ich. Da bräuchte ich nicht groß nachdenken, auch wenn es sicher nicht einfach für mich war, die Disziplin einzuhalten. Er erklärte mir noch kurz die Zuständigkeit und ich nickte grinsend. Ich freute mich das er ja gesagt hatte und sah dann zu Marco. Er hatte nicht mehr das Kommando über mich, höchstens als Vize. „Und nu?", fragte ich und sah zwischen den Beiden hin und her.

Jozu nickte. Gut, dann bist du von heute an in meiner Division. Sobald ich wieder Aufgaben habe, lasse ich es dich wissen. Wir sollten heute Abend erklären, dass Kyra zu mir gewechselt hat. Ich nickte zustimmend, musste die anderen auch davon erfahren. Ich sah zu ihr und lächelte sie an. Wir gehen jetzt etwas frühstücken und schauen uns dann die Insel an. Jozu hatte mich bevor Kyra kam erklärt, was sie bereits auf der Insel getan hatten und ich war mit dem Ergebnis zufrieden, würde es mir trotzdem aber noch einmal anschauen. Ich hielt ihr die Tür auf. Komm, dann lass uns los.

„Dankeschön, ich freu mich wirklich", gab ich begeistert von mir unterdrückte das Gefühl ihn umarmen zu wollen und grinste Marco dann an. Ich musste mich zukünftig zügeln, waren überschwängliche Umarmungen , nach unserer Unterhaltung gestern Abend und den damit entlocken Geständnissen ausschließlich für Marco gedacht. „Einverstanden", nickte ich Marco zu und lächelte ihm zu ehe ich die Tür passierte, die er mir aufhielt. „Vielen Dank", flötete ich bester Laune, wartete das er nach kam, damit wir den entspannten Tag beginnen konnten.