Sie war wirklich lange beschäftigt gewesen, denn ich hatte mein Buch fast zu Hälfte durchgelesen. Es war lange her, dass ich so am Stück in Ruhe lesen konnte. Ein Klopfen ertönte und schon schob sie ihren Kopf herein. In der Regel wartet man, bis nach dem Klopfen ein Herein kommt, aber ich will mal nicht so ein, schmunzelte ich und blätterte die Seite um, während ich das Buch wieder auf meinen Oberschenkel ablegte. Die Beine hatte ich überschlagen. Du kannst duschen gehen oder gerne die Badewanne benutzten wenn du willst, bot ich ihr an, stützte mein Kinn auf meiner gefaltenen Faust ab.

Da ich mein Schweigen nicht brechen wollte erwiderte ich nichts auf seine Belehrung sondern sah kurz dabei zu, wie er mit seinem Buch beschäftig war. Wenn er angefangen hätte als er nach dem Essen kam hatte er einiges geschafft. Obwohl es hatte wirklich lange gedauert bis die Kombüse in einem annehmbaren Zustand gewesen war. Ich hatte allen Respekt vor Thatch das er das alles so unter Kontrolle hatte. Als er meinte ich könnte duschen oder baden gehen nickte ich und trat erst dann ein, nicht das er wieder einen Grund hatte mich zu belehren, fiel es mir doch schwer meine Kommentare im Zaum zu halten. Die Tür hinter mir geschlossen, trat ich in das Zimmer und erinnerte mich kurz an das letzte Gespräch das wir hier hatten. Schmunzelnd und einfach nur um ihn ein bisschen zu ärgern, begann ich mich an seinem Bett angekommen langsam auszuziehen und legte die Kleidung bis auf die Unterwäsche fein säuberlich gefaltet auf seinem Bett ab. Die Badezimmertür aufgemacht, grinste ich ihn kurz an und streckte ihm dann die Zunge raus und verschwand im Bad. Ich beschloss die Wanne zu nehmen, begann diese zu füllen ehe ich mich meiner Unterwäsche entledigte und kaum war diese gefüllt hineinstieg. Die Schwäche weitestgehend ignorierend seufzte ich als sich das warme Wasser an meine Haut schmiegte. All zulange war dies nicht möglich aber für den kurzen Augenblick wollte ich es genießen.

Meine Augenbrauen wanderten nach oben, als ich sah, wie sie zu meinem Bett lief und sich dort bis auf die Unterwäsche auszog. Wollte sie mich ärgern? Scheinbar, denn sonst hätte sie sich im Badezimmer umgezogen und nicht direkt vor meiner Nase, aber leise lachend ließ ich ihr ihren kleinen Triumph und schüttelte den Kopf, als ich wieder eine Seite in meinem Buch umblätterte. Ich hörte, wie sie scheinbar das Wasser abstellte und in die Badewanne stieg. Ich hingegen klappte mein Buch zu und stellte es in den Schrank zu meinen anderen Büchern und nahm ihre Sachen von meinem Bett und legte sie ordentlich, wie sie diese hingelegt hatte auf meinem Schreibtisch.

Das Bad war wirklich herrlich und ich entspannte mich etwas nach der Arbeit in der Küche. Mein Geburtstag war wirklich schön gewesen und ich bemerkte erst jetzt das ich Thatch ganz vergessen hatte für die Torte zu danken. Es war wirklich lecker gewesen, aber in dem ganzen Tumult war mir das einfach mal völlig durchgerutscht. Eigentlich war das so typisch ich. Als die Schwäche dann überhand nahm, stieg ich aus der Wanne nachdem ich mich gewaschen hatte und wickelte meinen Körper in ein Handtuch ehe ich mich vor den Spiegel stellte. Das Geschenk von Marco das ich zuvor abgelegt hatte, lag nun wieder um meinen Hals und ich bewunderte es kurz noch einmal im Spiegel. Er hatte meinen Geschmack wirklich getroffen und ich konnte mich nicht erinnern schon einmal etwas so schönes geschenkt bekommen zu haben. Lächelnd fuhr ich über den Stein und trocknete mich dann ab. Als mir dann einfiel das ich gar keine frische Unterwäsche hier hatte, zuckte ich kurz mit den Schultern, wickelte mich wieder in das Handtuch und richtete das Bad kurz her, bevor ich zurück in Marco's Kajüte ging. Mich kurz nach meiner Kleidung umgesehen, sah ich das er diese auf seinem Schreibtisch platziert hatte. Fragend legte ich den Kopf schief, wusste nicht warum aber ich fragte auch nicht danach. Er hatte sein Buch mittlerweile weggelegt und ich machte mich zielstrebig auf zu meiner Kleidung.

Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und sie kam in ein Handtuch gehüllt hinaus. Sie trug die Halskette die ich ihr geschenkt hatte, was mich schmunzeln ließ. In der Kleidung wirst du schlecht schlafen, meinte ich und hielt sie an den Schultern fest, sodass ich sie von ihrer Kleidung wegziehen konnte. Meine Finger strichen kurz über ihre helle Haut und wie weich und warm sie sie unter meinen Fingerkuppen anfühlte. Innehalten, ließ ich sie wieder los und holte ein T-Shirt aus meinem Kleiderschrank und hielt es ihr hin. Hier das kannst du anziehen, wenn du willst.

Ich biss mir kurz auf die Zunge, als er meinte ich würde in meiner Kleidung schlecht schlafen können. Warum war es nur so schwer nichts darauf zu erwidern? Ich drehte meinen Kopf kurz über die Schulter als er mich berührte und spürte seine Finger die kurz über meine vom Bad erhitzte Haut strich. Unweigerlich schweiften meine Gedanken kurz ab und ich bekam eine Gänsehaut wenn ich daran dachte was er das letzte Mal mit mir gemacht hatte. Den Kopf geschüttelt, war jetzt sicher nicht der Zeitpunkt daran zu denken, sah ich ihm nach als er zu seinem Kleiderschrank ging und eines seiner Shirts herauszog. Als er meinte ich könne es benutzen, nickte ich, ging zu ihm und nahm es ihm ab, ehe ich unverblümt das Handtuch fallen ließ um mir das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Marco war wirklich ein Eckchen größer als ich und so freute ich mich das das Kleidungsstück soweit reichte das man nicht sah das ich keine Unterwäsche trug.

Den Kopf schüttelnd hob ich das Handtuch auf, dass sie einfach achtlos hatte auf den Boden fallen lassen. Man könnte meinen, dass du mich ärgern willst? Glaubst du wirklich, dass ich so eine leichte Beute bin?, schmunzelte ich und nahm das nasse Handtuch hoch, ehe ich es im Badezimmer aufhing und auch das Bullauge etwas öffnete, damit die stickige Luft hinausging. Sie hatte hier alles wieder aufgeräumt, wunderte mich nicht, denn sie war immer so ordentlich. Du kannst dich schon mal ins Bett legen. ich komme gleich.

Ich zog die Mundwinkel ein wenig hoch. Natürlich war er keine leichte Beute. Wir kannten uns schon einige Zeit, allerdings war er bis zu dem Zeitpunkt auf Sakura mir nie so nahe gekommen, egal wie kuschelsüchtig ich betrunken auch gewesen war. Er nahm das nasse Handtuch und brachte es weg. Er war und blieb eben ein Gentleman, hätte ich das auch selbst machen können. Als er im Bad war, legte ich mich bäuchlings auf das Bett, umarmte das Kissen und legte meinen Kopf darauf. Es war so schön weich. Ab morgen musste ich darauf achten das Marco nicht so oft in meiner Nähe war, damit ich wieder sprechen konnte, sonst würde ich vermutlich ausversehen anfangen zu plappern. Ich wollte nicht nachgeben und er sollte doch sehen wie still es war wenn ich nicht so laut war wie sonst. Irgendwann würde er das schon vermissen, davon war ich fest überzeugt.

Als ich aus dem Badezimmer zurückkam, hatte sie sich in mein Bett gelegt. Das Kissen geklaut und bäuchlings machte sie sich wirklich breit. Also entweder hast du zugenommen oder du brauchst mehr Platz als die vergangene Nacht, meinte ich grinsend und schob sie etwas zur Seite, damit ich mich auf die Bettkante setzten konnte. Meine Sandalen ausgezogen, entfernte ich noch meine Hose, die ich auf den Boden fallen ließ. Los rutsch etwas an die Seite, forderte ich sie auf, damit ich mich auch hinlegen konnte.

Er schien mich wirklich provozieren zu wollen und ich konnte nicht anders als die Wangen aufzublasen, als er grinsend meinte das ich entweder zugenommen hatte mehr Platz brauchen würde und ihn empört anzusehen. Den Mund geöffnet um etwas zu erwidern, schloss ich diesen gleich wieder und schrie stumm in das Kissen, in das ich mein Gesicht kurz vergrub. Er schob mich einfach zur Seite und setzte sich auf die Bettkante um sich fertig zu machen, eher er meinte ich solle doch rutschen. Ich überlegte kurz mich einfach noch breiter zu machen, allerdings musste ich befürchten das er mich dann weiter ärgerte und es war so schön schwer genug nicht jeden Kommentar zu kommentieren. Das Kissen weiter festgehalten rollte ich mich, mich um mich selbst drehend weiter auf das Bett und schmunzelte. Er wollte sich ja nur hinlegen, das er ein Kissen brauchte hatte er nicht gesagt.

Leise lachend lauschte ich ihrem erstickenden Schrei, den sie in das Kissen brüllte, nachdem sie mir wieder keine Konter gab. Sie hatte sich die Suppe selbst eingebrockt, denn schlussendlich wollte sie nicht mehr mit mir sprechen. Die Arme vor der Brust verschränkte, sah ich ihr dabei zu, wie sie sich mit dem Kissen hin und her rollte und es sich schlussendlich vollständig aneignete. jetzt klaust du mir mein Kissen?, fragte ich sie und schüttelte den Kopf. Ich könnte dir wieder etwas aufbrummen, aber ich will mal nicht so sein, mich auf das Bett legend und sie auch etwas zur Seite schieben, machte ich es mir ohne das Kissen bequem.

Er fand die Situation anscheinend sehr amüsant und lachte leise, ehe er mich noch weiter zur Seite schob. Soweit dazu das ich zugenommen hatte. Hach wie gerne hätte ich ihm das jetzt gesagt.... Nachdem er es sich bequem gemacht hatte richtete ich meinen Kopf auf und sah ihn einen Moment an, ehe ich seufzte und das Kissen rüberschob. Er ließ sich heute anscheinend gar nicht ärgern. Zu schade auch, wie aber auch sollte ich ihn auch ärgern wenn ich nichts freches erwidern konnte. Ein bisschen schmollend, drehte ich mich auf den Rücken und sah an die hölzerne Decke über uns. Das er mir was aufbrummen wollte kommentierte ich schulterzuckend. Ich kannte es ja nicht auch wenn es ungerechtfertigt war. Außerdem sah ich solche Dinge nicht als Strafe von daher konnte er mich eigentlich mit allem beauftragen. Ich war vermutlich so ziemlich die einzige die nichts gegen hartes Training und putzen hatte. Morgen wollte ich auf jedenfall noch weiter mit meinem neuen Bogen arbeiten.

Schmollend bekam ich mein Kissen wieder und diesmal musste ich wirklich lachen. Sie drehte sich auf den Rücken und sah an die Decke. Woran sie wohl dachte? Ich hatte mich schon so dran gewöhnt, dass sie einem all ihre Gedanken mitteilt, dass es mir etwas fehlte. Sicherlich platzte sie halb, wegen den unverbrauchten Kommunikationseinheiten. Komm her, meinte ich und zog sie zu mir in den Arm, sodass ich meine Gesicht in ihre Haare vergrub und tief ihren Duft einatmete. Die Augen geschlossen, schmunzelte ich. Gute nacht und schlaf gut, drückte sie mir den Worten noch enger an mich.

Gerade stellte ich mir einen neuen Trainingsplan für mich zusammen da meinte Marco ich sollte doch zh ihm kommen. Eine Wahl ließ er mir nicht und zog mich einfach in seine Arme und ich hörte schmunzelnd wie er meinen Duft einsog. Ich drehte mein Gesicht seiner Brust zu und platzierte einen kurzen Kuss auf seine Haut, erwiderte so sein Gute Nacht und schloss dann die Augen, während er mich noch näher an sich drückte. Es dauerte nicht lange ehe ich einschlief, war der Tag doch ziemlich ereignisreich.

Ich schloss ebenfalls die Augen, nachdem ich ihre weichen Lippen auf meine Brust spürte. So sagte sie mir also gute nacht? Mal schauen wie lange sie das wirklich noch aushalten würde. Schmunzelnd schlief ich mit ihr im Arm ein und sank in einen tiefen Traum hinab. Es war wirklich lange her, dass ich so tief einschlief, dass ich anfing zu träumen.