Es war noch ganz früh am Morgen als ich mich selbst leise Murmeln hörte und vor schreck aufwachte und fast aus dem Bett fiel. Das kam davon wenn ich meine Klappe hielt. Zu Marco geschielt, versuchte ich auszumachen ob er wach geworden war und das mitbekommen hatte, wollte ich nicht das er das so auslegte als ich hätte ich verloren. Ich hatte im Schlaf ja keine Kontrolle darüber und ich wollte auch nicht wirklich wissen was ich so von mir gab. Langsam versuchte ich mich aus Marco's griff zu schälen damit er jciht schon so früh aufstehen musste. Auch wenn er immer unter den ersten war die aufwachten, so wollte ich das er auch mal ein wenig Ruhe bekam.

Ich schlief tief und fest weiter, sodass ich nicht mitbekam wie Kyra halb aus den Bett fiel, nur der kleine Aufschrei riss mich aus meinen Schlaf und ich war schlagartig angespannt. Was ist los?, keuchte ich, während meine Sinne sich aus den Nebel des Schlafes aufwachten und ich noch etwas schlaftrunken war. Mich umsehend konnte ich keine Gefahr ausmachen und da ich keine weiteren Schrei hörte, wusste ich das nichts war. Nur Kyra die sich aus meinen Griff schälte. Guten Morgen, murmelte ich und ließ mich zurückfallen.

Herzlichen Glückwunsch Kyra, das war nicht geplant. Er schreckte hoch als würde uns jemand angreifen und am liebsten hätte ich loagelacht, würde es keiner außer mir wagen hier einfach einzudringen. Ein Guten Morgen murmelnd ließ er sich zurücksinken und ich sah ihn fragend an. Entweder hatte er vergessen das er keine Antwort bekommen würde oder er glaubte das ich es vergessen hatte. Mich von ihm befreit setzte ich mich auf, achtete darauf das er seine Decke behielt und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. Ich hätte mich gerne entschuldigt das ich ihn geweckt hatte und ihm einen guten Morgen gewünscht, allerdings.... Ich seufzte und überlegte wie ich diese Schwierigkeit in Zukunft umgehen konnte, hatte ich nicht vor aufzugeben.

Ich strich mir müde über meine Stirn. Eigentlich gar nicht so schlecht dass du mich geweckt hast. Ich hab geträumt und das mag ich nicht sonderlich, gestand ich und setzte mich auf, nachdem sie sich ganz von mir erhoben hatte. Warum ich nicht gerne träumte, dass hing mit meiner Vergangenheit zusammen, die mich nicht loslassen würde. Erholsam war dieser Schlaf selten für mich. Gähnend hielt ich mir die Hand vor den Mund und wischte mir noch einmal über mein Gesicht. Aber egal, lächelte ich sie an und stand auf, schlug die Decke weg und ging direkt ins Badezimmer, damit ich duschen konnte. Mich meiner Kleidung entledigt, stellte ich mich unter die Dusche und ließ das Wasser einfach auf mich hinab laufen.

Bei seiner Aussage legte ich den Kopf schief, hatte er mich damit neugierig gemacht, allerdings würde ich selbst wenn ich reden würde nicht danach fragen und nickte dementsprechend nur. Er erhob sich und ging ins Bad, vermutlich um sich frisch zu machen. Ich ließ mich wieder fallen und machte mir so meine Gedanken darüber. Im Grunde genommen wusste ich gar nciht so viel über Marco. Zwar hatte er erzählt das er schon lange auf diesem Schiff war aber eigentlich war das auch schon alles. „Naja, wenn er reden will und was loswerden muss, wird er sich schon an jemanden wenden", murmelte ich leise vor mich hin, achtete darauf das die Dusche noch lief und er es nicht hörte. Es tat gut meine Stimme mal wieder zu hören und ich grinste, stand nun auf und streckte mich genüsslich, ehe ich die Decke vernünftig zurück schlug und das Bullauge öffnete um frische Luft reinzulassen. Ich steckte den Kopf kurz ins Freie und sah das es mal wieder ein schöner Tag war. Perfektes Wetter also um mich ein wenig draußen zu amüsieren.

Die erfrischende Dusche hatte mir geholfen wieder meine Gedanken zu ordnen und so stieg ich hinaus und trocknete mich ab. Mit einem Handtuch um die Hüfte kam ich raus und sah zu wie Kyra ein Bullauge öffnete und die frische Luft hineinließ. Sie reckte ihr Gesicht so dem entgegen, dass ich schmunzeln musste. Wenn du willst, dann kannst du ins Badezimmer, meinte ich zu ihr und suchte mir meine Kleidung zusammen. Der Traum hing mir noch nach und ich spürte ihn in jeder meiner Fasern. Mich angezogen, leckte ich mir über die Lippen und betrachtete in Spiegel am Schrank mein Gesicht. Du hast sicherlich genug zu erledigen, wir sehen uns später, meinte ich knapp und ging aus der Kajüte, nur um ans Deck zu gehen und mich auf die Reling zu setzten.

Marco kam zurück ins Zimmer und meinte ich könnte ins Bad. Er war doch etwas seltsam. Auch wenn er sich nicht groß anders verhielt, so glaubte ich etwas zu sehen was ich vorher nicht wahrgenommen hatte. Erst meinte ich das es davon kam das er noch nicht ganz wach war, aber ich meinte er wäre angespannter als sonst. Ich blickte ihm nach als er aus der Kajüte ging und flitzt dann schnell ins Bad, machte mich frisch und zog mich in Windeseile an. Ich ging noch einmal kurz in meiner Kajüte vorbei um meine Kleidung gegen frische auszutauschen, ließ meinen Körper die Gestalt des Hundes annehmen, ehe ich durch die Gänge an Deck raste und dort kurz ausgiebig tobte. Marco's Geruch war wahrnehmbar, aber auf die schnell konnte ich ihn nicht entdecken und so sprang ich in Richtung Takelage, ließ meinen menschlichen Körper erscheinen und kletterte ohne große Mühe nach oben um mich auf den Quermast zu setzte. Von dort hatte ich einen guten Überblick und mit meinen Augen fand ich Marco recht schnell wie er auf der Reling saß. Ich war ein wenig hin und hergerissen, wollte aber auch nicht aussehen als würde ich an ihm kleben. Trotzdem sorgte ich mich ein wenig, war das ein eher untypisches Verhalten. Oder ich hatte es einfach sonst nicht mitbekommen. War er öfter so? Vielleicht hatte er auch geträumt weil ich bei ihm war? Vielleicht erinnerte ihn das ja an irgendetwas. Mich hingesetzt sah ich auf den Horizont und schielte nur hin und wieder zu ihm.

Seufzend ließ ich mir die kühle Morgenluft ins Gesicht wehen und genoss es einen Moment für mich zu sein und meinen Gedanken nachzuhängen. Der Phönix in mir merkte meine Unruhe und reckte seinen Kopf in meine Richtung, ehe ich seine Schrei in mir spürte. Es war noch wirklich früh und die meisten schliefen sicherlich noch. Vater war der einzige, der auf seinen Thron saß und zu ihm sehend, nickte er mir zu. Er kannte meine Geschichte, hatte er mich damals doch daraus geholt. Ich mochte es nicht wirklich zu träumen oder mich daran zu erinnern. Ich war auch nur ein Mensch mit Vergangenheit und Geschichte. Aufstehend, breitete ich meine Arme aus und ließ mich nach vorne fallen, ehe mich die Flammen des Phönix einhüllten und ich hinauf in den Himmel stieg und mich von der Moby Dick entfernte. Ich gönnte mir eine kleine Pause...

Anscheinend brauchte Marco Zeit für sich, sah ich noch aus dem Augenwinkel wie etwas in den Himmel stieg und sich von der Moby Dick entfernte. „Der hat es was das anbelangt doch echt gut", ich erinnerte mich an den wenn auch nur kurzen Rausch den ich hatte als ich auf Sakura kurz mit ihm fliegen durfte. Die Welt von oben zu sehen war einfach nur toll. Ich sah ihm eine Weile nach und stand dann auf. Die Arme ausgebreitet und die Augen geschlossen, genoss ich den leichten Wind der meine Haut streifte und meine Haare ein wenig wehen ließ. Das Gefühl war schön und ich sog die frische noch leicht kühle Luft ein. So früh am Morgen war es auch an Deck noch ruhig und auch wenn ich sonst sicher eines der aufgedrehtesten Mitglieder war, so war die Ruhe doch angenehm.

Es dauerte bis zum Abend, ehe ich zur Moby Dick zurückkehrte. Ich hatte einen Ort besucht, bei dem ich schon viel zu lange nicht mehr war. Es hatte mich eine ganze Zeit dort gehalten und auch jetzt spürte ich die Trauer tief in mir drinnen. Doch die Zeit konnte niemand zurückdrehen und ich hatte mit dem Schmerz von damals schon lange abgeschlossen. Mein Leben ging weiter und ich hatte mehr als nur einmal Glück gehabt. An Vater vorbeigehend hob er eine Augenbraue. Auch wenn man nicht in der Vergangenheit lebt, sollte niemand sie vergessen. Schmunzelnd nickte ich und ging weiter. Hast du ihr wieder Blumen gebracht?, fragte er und ich nickte erneut. Ja, hab ich. Hat etwas länger dauert. Ich hab noch etwas Zeit bei ihr verbracht

Ich hatte mich den Rest des Tages nuttlich gemacht und die Aufgaben erledigt auf die niemand so wirklich Lust hatte. Ein paar aus der Division konnte ich überreden das Deck zu schrubben in dem wir ne Runde Eishockey auf Schrubbern gespielt hatten. Es war ziemlich lustig, auch wenn ich mich fragte wo Marco den ganzen Tag geblieben war. Meine Sorge vom Morgen schien berechtigt gewesen zu sein. Nun stand ich im Trainingsraum und hatte meinen neuen Bogen gespannt um mich weiter an ihn zu gewöhnen. Im großen und ganzen klappte es sogar ganz gut, auch wenn sich meine Brüder weigerten sich vor die Zielscheibe zu stellen um meine Genauigkeit zu verbessern. Klar ich war ungeübt, aber ich war so sicher das ich niemanden treffen würde.

Du musst dich nicht rechtfertigen, meinte Vater und ich schob lächelnd meine Hände in die Hosentasche. Du warst schon lange nicht mehr bei ihr. Es war mehr eine Feststellung, aber damit hatte er recht. Ich hatte zu viel um die Ohren gehabt, als meinen persönlichen Sachen nachzugehen. Ja, ich hab mir vorgenommen, öfters vorbeizuschauen, sagte ich zu ihm und ging weiter rein, wo ich von der Hälfte meiner Division überfallen wurde. Manchmal fragte ich mich, ob ich mir wirklich mal keinen Tag pause nehmen konnte. Ich hörte mir an, was sie alles gemacht hatten und nickte zustimmend. Kyra trainierte wohl, dabei wollte ich sie nicht stören.

Ich nutzte den Trainingsraum völlig aus, hatte dafür gesorgt das die Zielscheiben selbst an der Decke klebten und ich so aus allen Winkeln schießen konnte. Ich gab mich auch erst zufrieden als ich wenigstens einmal alle Pfeile die ich zu bieten hatte in die Mitte eines Zieles geschossen hatte. Zufrieden grinste ich und begann damit die Pfeile heranzuziehen als ich merkte das es schon Abend war. Pünktlich dazu knurrte mein Magen, hatte ich entgegen meiner Natur Mittagessen ausfallen lassen was sich jetzt bemerkbar machte. Ich beeile mich, steckte die Pfeile in meinen Köcher und rannte in meine Kajüte. Der größte Teil dürfte sich schon beim Essen aufhalten also nahm ich flink ein paar frische Klamotten und ging ins Gemeinschaftsbad. Marco war nicht da, also ging ich auch nicht in seine Kajüte. Das Badezimmer war leer und so flog meine Kleidung flott durch die Gegend und ich dusche eilig. Das Ganze dauerte ungefähr eine halbe Stunde und ich war auf dem Weg in die Kombüse. Alleine der Geruch ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich machte einen Schritt schneller begann zu rennen und stolperte beinahe in den gefüllten Raum. Ein paar der Männer sahen mich kopfschüttelnd an und ich grinste nur ehe ich in Richtung meines üblichen Platzes ging.

Anhand der Lautstärke wusste ich dass es inzwischen Abendessen gab, doch ich verspürte keinen Hunger, sondern machte mich auf den Weg in meine Kajüte. Sie war genauso wie ich sie hinterlassen hatte und ich begann ein paar Sachen aus den Schränken zu räumen, bis ich das gesuchte fand. Es aus den Tuch wickelnd betrachtete ich das Bild in dem Bilderrahmen und seufzte, dachte an die Zeit zurück. So langsam musste ich mich aber wieder einbekommen, leider wühlten mich diese Träume immer so auf. Es dauerte immer wieder etwas, bis ich mich wieder im Zaun hatte.

In der Kombüse sah Thatch zu Kyra und winkte sie zu sich. Hast du Marco heute gesehen? Wir können ihn alle nicht finden und seine Division meinte, dass er gerade erst zurückgekommen ist, meinte der Küchenchef und zog an seiner Zigarette, ehe er die Asche in einem Aschenbecher abschte.

Ich legte den Kopf fragend schief als Thatch mich ansprach. „Ja, heute morgen. Er hat sich von der Moby Dick entfernt und ich weiß nicht wo er hin ist, aber er scheint Zeit für sich zu brauchen", antwortete ich und belud mir meinen Teller. „Ich mache mir zugegeben etwas Gedanken, er wirkte nicht wie sonst", ich murmelte das eher als das ich es zu dem Kommandanten sagte. „Wenn er nicht gefunden werden will, sollten wir ihm die Zeit lassen. Wenn was ist wird er schon auftauchen und mit uns sprechen", sagte ich zuversichtlich und lächelte leicht. Marco war erwachsen und auch wenn ich neugierig war so wollte ich mich ihm nicht aufdrängen.