Das wird sicherlich wieder, lächelte ich ihn an und hielt ihm kurz die Hand hin. Ich bin Ivelin und du bist, kamen wir noch gar nicht dazu uns bekannt zu machen, als Opal auch schon vorschlug, dass wir singen sollte. Singen?! Ich würde ganz sicher nicht singen, da konnte er sich auf den Kopf stellen. Ich kann nicht singen, aber du kannst es doch gerne mal versuchen, schob ich den Ball mit einem Zwinkern wieder zurück zu Opal. Cadmia hatte meine Vorlage angenommen und sich wieder zu Ryuk gesetzte, was ich kurz aus den Augenwinkeln beobachtet. Sie beiden waren sich vom Charakter wirklich ähnlich. Vielleicht fand Ryuk es gut, dass er mal jemanden hatte, der seinen Charakterzug entsprach.

Natürlich. Ruhig nickte sie. Opal würde sicherlich nicht lange brauchen um ihr in den Ohren zu liegen, dass er unbedingt mit den beiden reisen wollte. Sie seufzte und sah zu ihrem kleinen augelassenen Bruder. Ich bin mir sicher, dass er noch heute Abend fragen wird, ob wir euch begleiten können. Das hieß wenn er sich nicht an diesem Abend noch in Schwierigkeiten brachte. Von draußen war ein gedrungenes Kreischen zu hören. Nicht menschlich. Es hörte sich so an wie eines dieser Monster gegen die sie gekämpft hatten, nur war es diesmal kein Gebrüll, eher ein verzweifelter Schrei. Vielleicht fiehlen diese Tiere über ihre verletzten oder schwachen Artgenossen her, wenn sie nichts zu fressen hatten. Dieser Ort ist wirklich alles andere als angenehm... murmelte sie.

Amüsiert lachte Opal. Eine gute Idee Ivelin. Aber wenn ich singe dann müsst ihr auch. Deal? fragte er grinsend und reichte Ivelin seine Hand. Für ihn war tanzen und singen etwas das er liebte, wenn auch nicht herausragend gut darin war. Für ihn zählte nur der Spaß und nicht das können. Cadmia war die Musikbegabte und er derjenige, der Spaß hatte ganz simpel. Es war immer lustig gewesen, wenn sie irgendwo im Freien übernachtet hatten und sie zusammen gesungen und getanzt hatten. Er vermiste diese Zeit zugegeben etwas.

„Warten wir es ab" erwiderte ich mit ruhiger Stimme, nahm den letzten Schluck in dem Gefäß und stellte den Krug auf den Tisch, ehe ich mich wieder zurücklehnte. „Ne angenehme Insel wäre doch mal etwas Neues und eine nette Abwechslung", hatte ich bereits jetzt schon die Nase voll von dieser. Die letzten beiden Inseln waren neevenaufreibend und ein wenig Erholung auf festem Boden wäre doch ganz angenehm zwischendurch. Eine Insel auf der ich nicht in irgendeinen Angriff eingreifen oder gar selbst einen ausführen musste, aber so war es nun einmal hier. Ich sah zu dem Dreiergespann, lauschte nebenbei auf das verzweifelt wirkende Gebrüll von draußen.

Ich würde blasser als sonst da ich überhaupt nicht singen kann. Tanzen geht ja noch aber singen. Leicht schüttel ich meinen Kopf. Tut mir leid aber singen werdet ihr ohne mich mussen nuschel ich da ich wirklich jeden Ton verfehle. Es sind sogar Gläser zu bruch gegangen deswegen

Ich winkte erneut ab. Nein, beim Singen bin ich wirklich raus, sagte ich und trat von den beiden weg. Ich gehe auch mal etwas frische Luft schnappen, sagte ich zu ihnen und verließ die beiden auch, damit ich nach draußen gehen konnte. Dort hörte ich das verzweifelte Gebrüll und ging diesem nach. Ich kam an dem Geländer an und sah hinter und auch wenn es wilde Creaturen waren und mehr tierisches in ihn steckte als Sozialverhalten, so konnte ich mir sowas nicht mit ansehen. Ich zog aus meinen Arm einen Bogen und Eisenpfeile, die ich in der Sehen anlegte und spannte. Schoss mehrere Pfeile nach unten und verhalt dem in die Ecke gedrängten Tier zur Flucht und die andere schoben grummelnd, klar fauchten sie noch in meine Richtung, aber das war mir egal. Schmunzelnd sah ich dem geretteten nach und freute mich darüber.

In welche Richtung reist ihr? fragte sie Ryuk. Sie waren einfach von Insel zu Insel gefahren und hatten nie versucht zu der neuen Welt zu gelangen. Opal hatte lediglich die Welt sehen wollen, egal welche. Sollten sie also in die Richtung fahrenaus der sie gekommen waren konnte es sein, dass sie an ihrem Zuhause vorbei kamen. Der Gedanke gefiehl ihr. Es würde auf alle Fälle eine angenehme und ruhige Insel sein. Sie bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Ivelin die Gaststäte verließ. Kurz darauf endete das verzweifelte Gebrüll. Vielleicht hatte sie Mitleid mit diesem Viech gehabt. Ein Gnadentod war sicherlich besser, als von den Artgenoßen zerfetzt und ausgeweidet zu werden.

„Momentan, segeln wir einfach der Richtung nach die der Logport vorgibt", erklärte ich und erhob mich. „Entschuldige mich", fügte ich an und folgte Ivelin die gerade nach draußen gegangen war. Den Lauten von dort schien es als hätte sie irgendetwas mit diesen Viechern angestellt. Die frische Luft an die ich trat sog ich kurz ein merkte ich erst jetzt das es wirklich stickig dort war. Der Alkohol war mittlerweile ein wenig zu spüren, obwohl es in einem Ausmaß war das ich gut vertragen und kompensieren konnte. Mich kurz umgesehen sah ich die Haare meiner Begleiterin im Licht der kleinen Lampen und ging zu ihr. „Was machst du alleine hier draußen", fragte ich kaum war ich hinter sie getreten.

Ich drehte mich um, als ich Ryuk hörte. Ich konnte mir das nicht mitanhören, wie ein verletztes Wesen von seinen Artgenossen in den Tod getrieben wurde, erzählte ich und sah wieder zu dem Fleck an dem das Tier verschwunden war. Sicherlich ist es noch verwundet, aber fürs erste ist es sicher. Schmunzelnd drehte ich mich nun wieder zu Ryuk. Ich war manchmal wirklich weichherzig, aber ich kam nicht aus meiner Haut heraus und sowas konnte ich nicht hören. Nicht, wenn ich etwas dagegen unternehmen konnte.

„Immer noch so weich, wo du doch eines von ihnen zuvor getötet hast, weil es dich angriff", schüttelte ich den Kopf, konnte sie anscheinend nicht aus ihrer Haut. „Trotzdem solltest du nicht alleine hier herumstreunern. Wir sind gerade angekommen, kennen die Umgebung nicht und was eventuell noch hier lauert", mahnte ich sie. In letzter Zeit war ich vielleicht ein wenig überfürsorglich, aber auch ich konnte eben nicht aus meiner Haut ich lehnte mich an die Abtrennung zum Sumpf und fand die Situation eigentlich ideal um etwas mit ihr zu besprechen. „Was hälst du von den Beiden? ", spielte auf Cadmia und Opal an aber das brauchte ich ihr nicht erklären.

Naja, wenn man es genau betrachtet, waren die Tiere vor uns Menschen da und wir sind in ihren Lebensraum eingedrungen, sagte ich zu ihm. Dringt jemand auf unser Schiff ein, dann bekämpfen wir ihn auch. Ich kicherte leicht, als wieder so überbesorgt war. ich bin aus Eisen, was soll mir passieren?, fragte ich ihn und lehnte mich neben ihn an die Absperrung zum Sumpf. Er sprach die beiden an und ich überlegte kurz. Sie sind sehr gegensätzlich und ich mag Opal mehr als seine Schwester, erklärte ich ihm. Dennoch scheinen sie beiden zu Harmonieren und naja, ich weiß nicht. Willst du sie mitnehmen?

„Auch Eisen hat seine Schwächen", sollte sie sich nicht zu sehr auf diese Aussage stützen, zumal wir uns in einer feuchten Umgebung befanden. „Hab ich bemerkt", schmunzelte ich als sie meinte sie mochte Opal doch lieber. „Bei mir ist es anders herum", durfte sie dies aber wissen. „Wenn du mir garantieren kannst das ihr zwei euch nicht anzickt und Unruhe auf das Schiff bringt... ", sagte ich als sie fragte ob ich die Beiden mitnehmen würde. „Ich bin mir bezüglich Opal auch ein wenig unsicher. Er weiß sich nicht an Regeln zu halten und an Bord gibt es welche. Du weißt ja wie ich auf Regelbruch reagiere", nämlich allergisch.

Ich verdrehte leicht die Augen. ich weiß, aber hör auf mich in Watte zu packen, schmunzelte ich und nickte. Das er diese Cadmia mehr mochte als Opal, war mir auch schon aufgefallen. Ich mag es nicht, wie sie über ihren Bruder redet. So redet man nicht über seine Geschwister, erklärte ich ihm meinen Grund und überlegte. ich will meine Hand nichts in Feuer legen, dass ich nicht mit ihr aneinander geraten könnte, weil sie eben Wesenszüge hat, die ich für mich nicht dulde, aber das bekomme ich schon geregelt. Für mich war es kein Grund sie nicht mitzunehmen. Ja, was Regelbruch angeht, bist du sehr tolerant, kicherte ich sarkastisch. Es gibt aber glaube ich niemanden, den du nicht erziehen kannst. Stellt sich nur die Frage ob wir durch ihre Fertigkeiten mehr gewinnen, als sie nerven kosten. Diese Entscheidung musste er treffen, denn ich war zwar sein Vize, durfte meine Meinung äußern, aber die Entscheidung blieb bei Ryuk.

„Du hast deine Eigenarten, lass mir meine", erklärte ich und sah in den wolkenverhangenen Himmel. „Also verlasse ich das Zimmer sobald ihr zwei aufeinander trefft", das würde mir das zuhören ersparen. Natürlich war es kein Grund sie nicht mitzunehmen, aber ich mochte eben kein Ärger und Unruhe, es sei denn ich war Auslöser dafür. „Sie sorgt sich um ihn und liebt ihn offensichtlich also kann es dir im Grunde genommen egal sein wie sie übereinander reden oder miteinander umgehen, harmonieren sie dennoch sehr gut", außerdem wissen wir nicht ob in der Vergangenheit etwas vorgefallen war das ihr Verhalten erklären würde. „Das ist die entscheidende Frage. Du hast mich zu Anfang schon einiges an Nerven gekostet, aber er ist mit dir nicht zu vergleichen", er war sicher nicht so unwissend wie Ivelin und wusste was er tat, machte bewusst gefährliche Dinge und ob mir das gefiel wusste ich nicht. „Auch wenn Cadmia meinte er würde fragen so hat er noch nichts angedeutet, vielleicht tut er es auch gar nicht. Wir warten ab", ich würde mich dann spontan entscheiden.

Wir werden uns schon nicht die Augen auskratzen, meinte ich und mir war es egal, was passiert war, redete man doch nicht so vor fremden über seine Geschwister. Es ist ein Unterschied, ob man jemand länger kennt oder ob man jemanden nur seit kurzem kennt. Aufregen kann man sich immer, aber jemand wildfremdes so viel schlechtes über ihren Bruder zu erzählen, gefällt mir nicht, meinte ich zu ihm und sah zu ihm. Er würde die Entscheidung also spontan treffen. Du willst nur schnell hier wieder weg. Wir sollten auch noch unsere Vorräte auffüllen und schauen ob es etwas lohnendes hier gibt, meinte ich zu ihm und zog eine Liste aus meiner Hosentasche von Sachen, die wir brauchten.