Ah, sie fing also an die Situation an neu zu bewerten und erkannte, dass ihr Distanz nichts brachte. Sich in einen Husky wandelnd, war sie viel schneller, sodass ich nun selbst aufpassen musste, wo ihre Bewegungen hinführten und dann war sie auch schon bei mir und griff wieder nach ihrem Bogen, bekam ihn auch zu fassen, doch schoss meine Hand zu ihrem Nacken und ich griff zu. Als Gegner war ich bisher nicht sonderlich aktiv gewesen. Ihren Schwung nutzend, steckte ich ihren Arm aus und drückte mit meiner Hand nach und schob sie Richtung Boden. Im Nahkampf ist es wichtig, dass du versuchst die Schritte deines Gegner vorauszuahnen. Wenn du in seiner Nähe bist, wird er nach dir Greifen und versuchen dich zu verletzten.

„Ich weiß ja nicht mal was du denkst, wie soll ich da Bewegungen voraussehen. Außerdem bist du viel klüger als irgendwelche Idioten da draußen die versuchen könnten mir meinen Bogen abzunehmen und bei denen würde es auch lohnen zuzubeißen", brummte ich, seine Hand in meinem Nacken und mein Handgelenk in seiner Hand. Ich schätzte das er zwar Rücksicht auf Verletzungen nahm aber niemanden schonte, wobei es ihm egal war ob Mann oder Frau. Er hatte mich echt Bewegungsunfähig gemacht, da konnte ich noch so gelenkig sein. Seufzend ließ ich meine grauen Zellen arbeiten, ging alle Szenarien die mir blieben im Kopf durch und kam zu dem Punkt das egal was ich versuchen würde um mich seinem Griff zu entziehen, es nachfolgen für mich hätte und ich war nicht scharf auf gebrochene Gelenke oder ausgekugelte Schultern.

Damit hast du vollkommen recht, lächelte ich sie an und drückte sie in den Boden, achtete aber darauf ihr nicht zu sehr weh zutun. ich verrate dir jetzt einen Trick, der bei mehr als der Hälfte ziehen wird. Ich ließ sie zwar los, doch drückte ich sie mit meinem Fuß in den Rücken zu Boden. Die Meisten werden schnell merken, dass du eine Fernkämpferin bist und wenn du in den Nahkampf gehst wirst du ihnen oft unterlegen sein, aber das als eine reine Schwäche anzusehen, wäre ein Fehler. Fehler den die meisten Menschen machen. Ich stand vor ihr weiterhin den Bogen in der Hand. Sie werden dir ihre Überlegenheit demonstrieren wollen und dich so wie ich jetzt in den Boden drücken, doch lass sie in den Glauben. Nutze ihre Unaufmerksamkeit. Lass sie nachtreten, doch dann kannst du die Unachtsamkeit nutzen und ihnen ihre Beine Wegtreten. Du bist schnell und kannst dann die Situation zu deinen Gunsten drehen. Im Fall beschränken sich die Leute meisten darauf, sich abzufangen und lassen dann deinen Bogen los.

Wortwörtlich im Dreck liegend, obwohl eher auf Kirschblüten, spürte ich nun seinem Fuß in meinem Rücken. Er achtete darauf das er mir nicht zu sehr weh tat, fasste mich aber wie vorhin schon angemerkt auch nicht mit Samthandschuhen an. Meine Ohren gespitzt als er meinte er hätte etwas was wenigstens bei der Hälfte der Angreifer helfen würde, lauschte ich dem was er sagte. Am Ende seiner Erzählungen angekommen, tat ich das was er mir riet ließ meine Hand vorschnellen, umfasste sein Fußgelenk und zog so kräftig wie es mir in meiner Situation möglich war daran. Einen Fuß brauchte er um mich auf dem Boden zu halten, weshalb sein Gleichgewichtssinn selbst wenn er Marco der Phönix war leicht gestört sein durfte.

Und sie setzte es sofort um. Ich hatte mich in die Situation gebracht, wie die meisten Angreifer handeln würden und so fiel ich auch wie diese um und landete auf meinen Rücken. Mich abfangen, damit ich mir nicht wehtat, ließ ich ihren Bogen los und sah sie lächelnd und anerkennend an. Gut umgesetzt, sagte ich dann zu ihr und setzte mich wieder auf den Boden, ließ meinen Blick zu den auf dem Boden liegenden Bogen wandern. Wenn ein Kampf weiter geht, dann hast du deine Waffe wieder.

„Ich hab viel zu viel Hilfe benötigt um das hinzukriegen", gab ich eher unzufrieden von mir, nachdem Marco wirklich gefallen war und mich somit wieder freigab. Er hatte sich abgefangen und saß nun auf dme Boden seine Augen auf diesen gerichtet. Bevor er noch auf dumme Ideen kam, nahm ich diesen an mich. „Sonst noch was, das ich beachten sollte außer nicht unbedingt meinen Waffe zu verliere?", fragte ich und stand nun auf streckte mich kurz und hielt ihm dann meine Hand hin um ihm aufzuhelfen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, lächelte ich sie an und nahm ihre dargebotene Hand an, damit sie mich wieder hochziehen konnte. Klar, gibt es da Tricks, aber eines nach dem anderen, denn erst einmal konzentrieren wir uns darauf, dass du deine Waffe wieder bekommst, dann wie du sie im Nahkampf umfunktionieren kannst. Sie war wieder viel zu ungeduldig und wollte zu viel auf einmal lernen. So was brauch seine Zeit, ich hab auch sehr lange trainiert und tue es auch heute noch.

„Trotzdem", schmollte ich und zog ihn mit sie er Hilfe natürlich in die senkrechte. „Wie mache ich das? ", fragte ich direkt als er meinte ich sollte meinen Waffe für den Nahkampf umfunktionieren. Er ging auf meine doch bestehende Ungeduld ein wie er es immer tat, zügelte mich und hielt mich auf dem Teppich, versuchte mir alles nach und nach zu erklären damit ich nicht über das Ziel hinausschoss. „Dir scheint es trotzdem leichter von der Hand zu gehen als mir ", das war jetzt kein Neid oder dergleichen konnte ich Leute immerhin besser zum Lachen bringen als er. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen und Marco? Hatte er Schwächen? „Sag mal Marco hast du eigentlich Schwächen?", fragte ich und sprach damit meinen Gedanken aus, würde mir das vielleicht auch beim Training helfen.

Das werden wir noch üben, versprach ich ihr bei ihrer Frage, wie man das am Besten machte. Du kannst dir ja schon einmal Gedanken dazu machen, sagte ich zu ihr lächelnd und sah ihr an, wie sie versuchte ihre Ungeduld zu bändigen, mal schauen wie lange sie das schaffte. Es war ein Wesenszug von ihr, der sie aber auch antrieb. Ich hab auch ein paar Jahre mehr Erfahrungen als du, aber dafür trainieren und üben wir ja. Wenn man alles direkt konnte, dann brauchte man auch nicht zu üben. Klar, habe ich auch schwächen, die hat jeder. Ich hab zum Beispiel eine kleine Seeschwäche, die mit den Jahren zugenommen hat, aber eine Brille brauche ich dann noch nicht, aber ich merke es, dass ich auf die Distanz nicht mehr so gut alles erkenne wie früher.

Ich verkniff mir ein 'Jaja, alter Mann' und schmunzelte stattdessen einfach nur, nicht das er wieder neuen Ohren in Beschlag nahm. „Ist das die einzige Schwäche neben Seestein und Wasser?", dann würde ich ihn ja nie kleinkriegen. Ich sollte mir also erstmal Gedanken dazu machen, was ich wirklich tun würde, aber jetzt nach dieser Lektion war erstmal Schluss mit ernst. Wesentlich entspannter schien es das für heute gewesen sein, sah ich immer noch zu Marco und dann zu den Kirschblüten die bei dem nächsten Windzug durch die Luft segelten.

Nein, aber ich werde dir nicht alle meine Schwächen verraten, zwinkerte ich ihr zu und lächelte sie an. Seestein und Wasser sind bei Teufelskraftnutzern wie dir und mir eben die größten Schwächen. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich ihren Kopf zerbrach und schmunzelte erneut. Sie würde ihren eigenen Stil finden um den mangelnden Nahkampf zu überbrücken, davon war ich überzeugt, nur konnte nur sie allein dies herausfinden. Mein Blick folgte auch den durch die Luft schwebenden Kirschblüten, von denen ich eine in der Luft auffing und diese in meiner Handinnenfläche betrachtete.

„Ich dachte ja immer, mein mangelnder Ernst ist meine, aber wenn man es so sieht", schmunzelte ich und strich mir ein paar Haare zurück die der Wind mir über die Schulter geweht hatte. Ich mochte den Frühling, wenn auch nicht so sehr wie den Winter. Außerdem war der angenehme Geruch eine wirkliche Wohltat und ich sog den süßen Duft noch einmal tief ein. „Herrlich und wirklich schön", murmelte ich selig lächelnd vor mich hin ohne meinen Blick von der rosanen Pracht zu nehmen.

Schwächen zu haben ist ganz normal, lächelte ich sie an und zupfte ihr dann eine Kirschblühte aus den Haaren, die der Wind dort hin eingetragen hat. Jemand der glaubt, dass er keine Schwäche hat, der wird dir immer unterlegen sein, erklärte ich ihr und ließ die Kirschblüten-blätter wieder vom Wind mittragen, während ich ihnen nachsah. Ja, es ist wirklich ein einmaliger Anblick, stimmte ich ihr zu und trat neben sie. Komm wir gehen zurück in die Stadt

Kurz schielte ich nach oben, als ich ein zupfen in meinen Haaren spürte, sah aus dem Augenwinkel wie er mir eine Blüte aus diesen zog und sie wieder vom Wind treiben ließ. „Es ist eben niemand vollkommen", war auch gut so, sonst würde das im Chaos enden. „Ich mag den Winter trotzdem lieber", da konnte ich mal so richtig den Hund rauslassen. „Ja, lass uns gehen", stimmte ich zu, lächelte ihn kurz an ehe ich mich mit ihm gemeinsam auf den Weg machte. „Hast du heute noch was vor, wo ich dir doch jetzt den Abend versaut habe? ", fragte ich, verschränkte meine Hände hinter dem Kopf und sah zu ihm hoch.

Wir können ja schauen, ob wir in der nächsten Zeit mal eine Winterinsel ansteuern, dann kannst du dich wieder im Schnee austoben, lächelte ich sie an und ging neben ihr her durch den Kirschblühtenwald. Als Husky mochte sie die kühleren Temperaturen lieber und und ich konnte es ganz gut nachvollziehen, wobei ich Frühling wie Herbst vorzog. Auflachend schüttelte ich den Kopf. Ich denke, dass ich schon eine Beschäftigung finden werde und... Ich legte den Kopf schief, als ich eine alte Hütte im Wald ausmachen konnte. Stehengeblieben legte ich wieder den Kopf schief.